Wintertourismus läuft zur Hochform auf
Die Deutschen sind zurück – Skiorte erwarten Ansturm

In den Bergdestinationen ist die Zuversicht zurück: Die Schweizerinnen und Schweizer wollen auf die Skipiste, und auch die Deutschen sind wieder da. Die Erwartungen an den Zustrom der Sportferiengäste sind gross.
Publiziert: 03.02.2022 um 00:45 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2022 um 08:03 Uhr
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In Saas-Fee war die Welt während der Sportferien im Februar 2020 noch in Ordnung. Einen Monat später rief der Bundesrat wegen der Corona-Pandemie den nationalen Notstand aus.
Foto: Shutterstock
Martin Schmidt

Im letzten Jahr hat Corona den Sportferiengästen ihr Pistengaudi verhagelt. Jetzt lockt nicht nur Neuschnee bis unters Dach, sondern auch die Lockerungen der Einschränkungen. Umso mehr kehren die Skifahrer nun in Scharen zurück. Viele Bergbahnen und Hotels erwarten für den Februar eine wahre Gäste-Welle, wie eine schweizweite Umfrage von Blick zeigt.

Egal ob im Berner Oberland, in Obwalden, Graubünden oder im Wallis: Die Zuversicht in den Destinationen ist zurück. «Der Buchungsstand für den gesamten Monat Februar sowie Anfang März sieht für das Saastal sehr gut und daher vielversprechend aus», sagt Matthias Supersaxo (34), Tourismusdirektor Saastal VS. Einzig die Gruppenunterkünfte leiden nach wie vor stark unter der Pandemie.

Gegenüber dem letzten Winter legte das Saastal VS bei den Logiernächten um 22 Prozent zu. «Damit befinden wir uns in etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie.» Jubel auch in Zermatt VS. «Aktuell nähern wir uns dem Vor-Corona-Niveau», sagt Sabrina Marcolin, Sprecherin bei Zermatt Tourismus.

Schweizer Gäste buchen auf den letzten Drücker

Im Berner Oberland lassen die Buchungen ebenfalls ein starkes Geschäft erwarten. «Für die Sportferien sieht es sehr gut aus», sagt Marc Ungerer (54), Tourismusdirektor der Jungfrau-Region. Hier übernachten in diesem Winter bereits wieder gleich viele Gäste wie vor dem Pandemieausbruch.

Die Last-minute-Buchungen machen genauere Prognosen in Gstaad-Saanenland BE schwierig. Tourismusdirektor Flurin Riedi (39) sagt aber, dass er wie bereits im letzten Jahr mit erfreulichen Zahlen rechne.

Praktisch keine leeren Zimmer mehr

In Davos-Klosters GR dürfte es für Spätentschlossene im Februar ziemlich schwierig werden, noch ein Zimmer zu finden. «Es sind nur noch wenige Zimmer und Wohnungen verfügbar», sagt Tourismusdirektor Reto Branschi (63). Davos-Klosters konnte trotz der kurzfristigen Absage des Spengler Cups in diesem Winter deutlich zulegen. Zu den Zahlen von 2019 fehle aber noch ein Stück, so Branschi.

Über sensationelle Zahlen freut sich Andres Lietha (56), Tourismusdirektor der Destination Engelberg-Titlis OW: «Die Buchungsstände für die Sportferien sind sehr gut und liegen wieder auf dem 5-Jahre-Schnitt oder sogar besser.»

Destinationen werden wieder international

Auch die Gäste aus dem näheren Ausland – allen voran die Deutschen – sind zurück. «Die Touristen stammen aus europäischen Ländern, die mit dem Auto anreisen können», beobachtet Andres Lietha in Engelberg-Titlis. Besonders die Gäste aus Nahmärkten wie Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden oder dem Vereinigten Königreich kommen zum Skifahren wieder in die Schweizer Alpen. Das Saastal verzeichnet in diesen Märkten einen «starken Anstieg».

Auch in Davos-Klosters geht der starke Anstieg der Logiernächte in diesem Winter vor allem auf das Konto der Gäste aus dem nahen Ausland.

Die Rückkehr der Tagesgäste

Die Zahl der Tagesgäste hat sich ebenfalls deutlich erholt. Destinationen wie Gstaad-Saanenland, Zermatt oder Davos-Klosters sprechen von einer «deutlichen» Zunahme. In Saas-Fee können wieder gleich viele Tagesgäste wie im letzten Nicht-Corona-Winter begrüsst werden. Die Jungfrau-Region konnte bei den Tagesgästen dank der Eröffnung der V-Bahn im Dezember 2020 gar zulegen. Bis anhin profitieren die Destinationen von gutem Wochenendwetter – und jetzt auch vom vielen Neuschnee.

Erfreulich verläuft die Saison bislang auch bei den Bergbahnen. Die Zahl der Ersteintritte liegt vielerorts über dem Niveau der Wintersaison 2019/2020, die zwar hervorragend lief, wegen der Pandemie jedoch vorzeitig abgebrochen werden musste. Nun hofft man vielerorts, dass die Hochform des Winters noch lange anhält.

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