Wegen Maske die Augen lasern
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Weil beschlagene Brille nervt:Wegen Maske die Augen lasern

Angelaufene Brillen sorgen für Run auf Kliniken
Wegen Maske die Augen lasern

Bisher hielten sich die Schweizer in Sachen Augenoperationen eher zurück. Doch die beschlagenen Brillengläser beim Maskentragen bewegen offenbar einige zum Umdenken.
Publiziert: 21.01.2021 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2021 um 11:49 Uhr
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Der Augenarzt Darius Madjdpour (37) und seine Kollegen operieren seit Beginn der Corona-Krise mehr Menschen am Auge.
Foto: Werbebilder
Franziska Scheven

Seit Corona haben Brillenträger ein besonders nerviges Problem: Sobald der Mundschutz montiert ist, beschlagen sich die Gläser. Im Internet haben Foren und Ratgeber darum Hochkonjunktur. Brillenträger suchen nach Kniffen und Tricks, um das Beschlagen der Brillen zu vermeiden.

Erster Rat: Brillengläser wechseln oder zu diversen Antibeschlag-Mitteln greifen. «Viele Kunden fragen bei uns nach Brillengläsern, die dank einer Spezialbeschichtung das Anlaufen verhindern», sagt ein Optik-Schweiz-Sprecher auf Anfrage. «Sowie nach Antibeschlag-Sprays mit ähnlichem Effekt.»

Mit dem Laser das Auge korrigieren

Aber es gibt auch diesen Rat: die Augenoperation. Dabei bearbeitet der Augenarzt die Hornhaut mit einem Hochfrequenzlaser. Ein Teil der Hornhaut wird entfernt, um die Sehleistung zu verbessern. Das Brillentragen über der Maske nervt viele. Wegen Maskenpflicht entscheiden sich darum offenbar immer mehr Brillenträger für die Laserbehandlung der Augen.

«Im vergangenen Jahr haben wir 43 Prozent mehr Laseroperationen durchgeführt als im Vorjahr», sagt Augenarzt und Gründer der Klinikkette Gutblick, Darius Madjdpour (37), zu BLICK. Das Ganze ist aber nicht ganz billig. Eine Laser-OP kostet pro Auge 1480 Franken. Die Grundversicherung übernimmt die Kosten in der Regel nicht.

«Die meisten von ihnen waren neue Kunden zwischen 20 und 40 Jahre alt», sagt Madjdpour weiter. Wie kommt er darauf, dass die Maske das Problem ist? Vor jeder Operation fragten die Gutblick-Ärzte in einem Formular nach dem Grund für die Operation. «Es geben über 80 Prozent der Patienten an, dass sie beschlagene Brillengläser sehr oder sehr stark stören», sagt er. Insgesamt behandelt die Gutblick-Gruppe 60'000 Kundinnen und Kunden an zehn Standorten in der Schweiz. Tendenz steigend.

Nicht nur die Maske beflügelt den Trend

Die Klinikkette ist nicht die einzige in der Schweiz, die von der Corona-Krise und der erhöhten Nachfrage nach Augenoperationen profitiert. «Wir sehen ebenfalls einen Trend in Richtung vermehrter Augenoperationen», sagt eine Sprecherin der Pallas Kliniken mit Sitz in Olten SO. Wie viele Patienten sich wegen nervigem Maskentragen und beschlagenen Brillen operieren liessen, wollte sie nicht sagen.

Der Verband für Augenoptik in der Schweiz (AOVS), der die grossen Anbieter wie Fielmann oder Optic 2000 vertritt, berichtet ebenfalls von einer erhöhten Nachfrage nach Augen-OPs. Ob aber Maske und beschlagene Brillengläser den Ausschlag dafür gaben, darauf will man sich dort aber nicht festlegen.

Nur wenige Brillenträger lassen sich operieren

Bis vor der Corona-Pandemie bewegte sich die Zahl der Personen, die sich in der Schweiz die Augen lasern liessen, um besser zu sehen, auf tiefem Niveau. Die letzte Studie zu dem Thema ist aus dem Jahr 2017. Damals liessen sich gerade mal 2,2 Prozent der Bevölkerung die Augen operativ richten.

Eine Garantie für langlebiges gutes Sehen sei eine Augenoperation nämlich nicht. «Refraktive Chirurgie ist keine Garantie dafür, für immer auf eine Brille verzichten zu können. Wie alle Organe verändert sich auch das Auge mit der Zeit», sagt der AOVS-Sprecher.

Madjdpour von den Gutblick-Kliniken glaubt, dass der Trend des Augenlaserns Zukunft hat. Weil Maske und gleichzeitig Brille tragen eine Herausforderung bleiben. Denn eine Operation ist seiner Meinung nach die einfachste Lösung, um das lästige Beschlagen der Brille langfristig loszuwerden. «Wenn uns das Masketragen weiterhin im Alltag begleitet, sehen wir diesen Trend weiter ansteigen.»

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