Angaben zu Löhnen, Boni & Co.
Credit Suisse wird Opfer von Datendiebstahl durch Ex-Angestellten

Ein ehemaliger CS-Informatiker hat Personaldaten mitgehen lassen. Die Bank musste dieser Tage die betroffenen Mitarbeitenden informieren. Was der Ex-Angestellte mit den Daten bezweckte, bleibt offen.
Publiziert: 14.02.2023 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2023 um 10:46 Uhr
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Schon wieder dunkle Wolken über der Credit Suisse.
Foto: keystone-sda.ch
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Als wäre der 7,3 Milliarden Franken hohe Verlust, den die Credit Suisse letzte Woche vermeldete, nicht schon genug. Jetzt hat die Grossbank schon den nächsten Schlamassel am Hals: Sie musste ihre Mitarbeitenden dieser Tage über einen Datendiebstahl in Kenntnis setzen.

Ein ehemaliger CS-Angestellter hat die Daten vor mehreren Jahren geklaut, bestätigt die Bank einen entsprechenden Bericht von «Bloomberg». Er hat sie demnach auf einen privaten Datenträger übertragen und mitgehen lassen. Bei den gestohlenen Daten handelte es sich um HR-Daten aus den Jahren 2013 bis 2016. Dazu gehören etwa Informationen über Löhne und Boni.

Hausdurchsuchung beim Datendieb

Die CS habe den Datendiebstahl schnell bemerkt und die entsprechenden Schritte eingeleitet, heisst es in einem Statement der Bank. Gegen den ehemaligen Mitarbeiter wurde ein juristisches Verfahren eingeleitet. Bei ihm zu Hause fand eine Hausdurchsuchung statt, es wurden Datenträger sichergestellt, wie von Seiten der Bank zu erfahren ist.

Was der Datendieb mit seiner Aktion bezwecken wollte, ist unklar. Die CS hat gemäss eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass er die Daten weitergegeben hat oder plante, dies zu tun. Auf Anfrage bestätigt die Bank, dass es keine Erpressungsversuche gab.

Informatiker aus Indien

Dass die CS-Mitarbeitenden erst jetzt über den Vorfall informiert wurden, wo dieser doch bereits mehrere Jahre zurückliegt, habe mit dem juristischen Verfahren zu tun, begründet die Bank. Sie musste nicht nur bestehende, sondern auch ehemalige Mitarbeitende, deren Daten betroffen waren, schriftlich über den Diebstahl informieren.

Gemäss Informationen des Finanzblogs «Inside Paradeplatz» passierte der Datendiebstahl nicht am CS-Hauptsitz in Zürich, sondern beim Ableger in Indien. Ein ehemaliger IT-Mitarbeiter soll für den Datenklau verantwortlich sein. Er stahl die Daten demnach 2019, die Bank bemerkte das Verschwinden 2021.

Auch die Finanzmarktaufsicht Finma ist laut eigenen Angaben in den Fall involviert. Man stehe diesbezüglich mit der CS in Kontakt, heisst es bei der Finma.

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