Der Rekord stammt vom 14. April. Fast 65'000 US-Dollar kostete ein Bitcoin damals. Dann kam der Sturzflug. Der Wert halbierte sich. Milliarden lösten sich in Luft auf.
Seither klettert der Kurs wieder. Zuweilen gibt es Rückschläge. Aber der Bitcoin – und viele andere Kryptowährungen – ist wieder auf Rekordkurs. Knapp 60'000 US-Dollar kostet er aktuell. Alleine in der Nacht auf heute Freitag hat der Bitcoin satte 3000 Dollar zugelegt. Bis zum Rekordhoch vom April fehlen nur noch 5000 Dollar.
Der jüngste Kurssprung gründet in einer Nachricht aus den USA. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte die US-Börsenaufsicht SEC erstmals Bitcoin-ETFs in den USA zulassen. Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler weckte mit seinen Aussagen zu den offenen Anträgen Hoffnung, dass noch im Oktober bis zu vier Bitcoin-ETFs in den Handel an der Wall Street starten könnten.
Von der Nullnummer zur Rakete
Analysten überbieten sich derweil mit Wachstumsphantasien. Ein Investment bleibt aber riskant. Jüngst stand der Bitcoin immer wieder unter Druck wegen Regulierungssorgen in China.
Die politische Führung in Peking steht den Digitalwährungen kritisch gegenüber. So hatte die chinesische Zentralbank betont, dass der Handel mit Kryptowerten illegal sei. China strebt seit Längerem eine eigene, staatlich kontrolliere Digitalwährung an.
Im Sog von Bitcoin explodieren auch die Kurse anderer Kryptowährungen. Dahinter stecken häufig Spekulanten. Sie hoffen auf das grosse Geld und darauf, dass sich noch ein Coin wie Bitcoin oder Ether entwickelt – von der Nullnummer zur Rakete. Aus einem Einsatz von 1000 Franken werden so locker 100'000 Franken. Oder sogar eine Million Franken.
Wetten macht Millionäre
Beispiel Ether: Der Ethereum-Coin dümpelte bis 2017 irgendwo bei 10 Dollar herum. Im Frühling 2021 lag der Wert bei 4400 Dollar. Eine Wahnsinnsentwicklung, die weltweit Hunderte zu Multimillionären machte. Wer 2017 mit 3000 Dollar zockte, hatte vier Jahre später über 1 Million, ohne einen Finger gekrümmt zu haben!
Das Problem: Viele neue Coins scheitern. Schätzungen zufolge sind fast 1700 Kryptowährungen bereits gescheitert. Wie viele der aktuell rund 12'000 Kryptowährungen also nachhaltig bestehen bleiben – und wie viele davon wiederum tatsächlich an Wert zulegen – kann niemand prognostizieren.
Wer zocken will, sollte sich deswegen an eine alte Weisheit halten: Nicht alle Eier in einen Korb legen. (ise)