Auf einen Blick
- Neue Schweizer Banknotenserie angekündigt
- Thema: «Die Schweiz und ihre Höhenlagen»
- Jetzt beginnt die Ausschreibung des Gestaltungswettbewerbs
- Bevölkerung darf 2026 mitreden
- Kosten der neuen Serie: Ein zweistelliger Millionenbetrag
Die Schweizer Nationalbank setzt bei den Banknoten thematisch zum Höhenflug an – und mit ihr auch der neue Präsident Martin Schlegel (48): «Nicht jeder Präsident des Direktoriums kommt in den Genuss, eine neue Banknotenserie anzukündigen. Diese Ankündigung ist auch für mich etwas Besonderes.» Seinem Vorgänger Thomas Jordan (61) war dieses Privileg zum Beispiel nicht vergönnt. Die Entwicklung der aktuellen neunten Serie wurde 2010 lanciert – knapp zwei Jahre bevor Jordan auf dem Sessel des Präsidenten Platz nahm.
Wieso braucht es eine neue Banknotenserie?
Die aktuelle Banknotenserie wurde in den Jahren 2016 bis 2019 lanciert. Im Schnitt liegt die Lebensdauer einer Banknotenserie bei 15 bis 20 Jahren. Je länger eine Banknotenserie im Umlauf, desto einfacher wird es für Fälscher, den ausgeklügelten Sicherheitsmerkmalen auf die Spur zu kommen. Weil die Entwicklung von Banknoten mehrere Jahre dauere, beginne die SNB bereits jetzt mit der Arbeit an der neuen Banknotenserie, so Schlegel und betont: «Ich kann Ihnen versichern, dass die aktuellen Noten keine Midlife-Crisis haben.» Auch wenn sie bereits in der Mitte ihres Lebenszyklus angekommen sind.
Wann ist mit der ersten Banknote aus der neuen Serie zu rechnen?
Wohl nicht vor 2031. Jetzt fällt der Startschuss zum Design-Wettbewerb, von Februar bis Juli 2025 können die ausgewählten Gestalter ihre Entwürfe ausarbeiten. Wer dann wirklich die zehnte Banknotenserie der Schweiz gestalten kann, entscheidet sich nach einer eingehenden Prüfung unter anderem durch Fachgremien im Jahr 2026. Erst dann wird die Frage nach neuen Sicherheitsmerkmalen oder neuen Materialien diskutiert.
Kann die Bevölkerung mitreden?
Ja. Wir dürfen unsere Meinung zu den Gestaltungsentwürfen mittels einer Online-Umfrage kundtun. Diese dürfte 2026 stattfinden.
Wieso investiert die SNB noch in Bargeld?
Weil Cash in der Schweiz nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel ist. «Jede dritte Zahlung wird mit Bargeld getätigt», so Schlegel. Und diese Methode funktioniere auch ohne Strom. Sind Banknoten erst mal im Umlauf, sind sie nie von Systemausfällen oder anderen technischen Schwierigkeiten betroffen. Zudem sind Banknoten auch ein Werbeträger, sie seien die «Visitenkarte unseres Landes».
Was ist das Thema der neuen Serie?
«Die Schweiz und ihre Höhenlagen». Die neue Banknotenserie widmet sich der Topografie, die sich vom Jura über das Mittelland bis zu den Alpen erstreckt. Dargestellt werden sechs unterschiedliche Höhenlagen: Tieflagen (u.a. Grossstädte), Mittelland, Jura, Voralpen, Gebirge und Hochgebirge.
Welche Köpfe werden die neuen Banknoten zieren?
Das sei Aufgabe der Gestalter, heisst es auf die Frage von Blick. Damit vergibt die Nationalbank eine Chance und könnte Kritikern einigen Wind aus den Segeln nehmen, indem sie in der Ausschreibung diese Serie den Frauen gewidmet hätte.
Gibt es neue Sicherheitsfeatures?
Auch das ist noch offen. Erst kommt das Design, dann die Sicherheitsfeatures. Klar aber ist, dass auch die neuen Noten höchsten Ansprüchen bezüglich Fälschungssicherheit genügen müssen. Bei der aktuellen Serie hat ein speziell entwickeltes Banknotenpapier für einige Verzögerungen bei der Produktion gesorgt.
Müssen wir uns an eine neue Farbskala gewöhnen?
Nein. Die neuen Noten behalten die bisherigen Farben bei. Einige Werte haben seit der Ausgabe der ersten nationalen Banknoten 1907 die gleiche Farbe: das Violett der 1000-Franken-Note, das Blau der 100-Franken-Note oder das Grün der 50-Franken-Note. Erst seit Mitte der 90er-Jahre ist die 20-Franken-Note rot und die 10-Franken-Note gelb statt rot. Und die 200er-Note ist in Brauntönen gehalten.
Und die Stückelung?
Auch die bleibt gleich. Selbst die 1000-Franken-Note – die wertvollste Banknote der Welt – bleibt trotz der immer wieder geäusserten Kritik im In- und Ausland Bestandteil der neuen Serie.
Was kostet die neue Serie?
Die genauen Kosten hat die SNB schon bei der letzten Serie nicht gesagt. Immerhin: Auf Nachfrage nennt Schlegel «einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag» für den finanziellen Aufwand bei der neuen Serie.
Wie lange bleiben die alten Noten noch gültig?
Das ist noch offen. Bei der Einführung der neunten Serie haben die Noten der achten rund zwei Jahre nach Ausgabe der letzten Note 2019 ihre Gültigkeit als Zahlungsmittel verloren. Bei der SNB können diese aber nach wie vor umgetauscht werden.