Aktienkurs 12 Prozent tiefer als erwartet
Börsengang der Kult-Sandale Birkenstock floppt

Die Birkenstock-Sandale ist wieder voll im Trend. Deshalb wagte sich das deutsche Unternehmen jetzt gar an die Börse. Der Börsengang verlief jedoch nicht wie erhofft.
Publiziert: 12.10.2023 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2023 um 12:48 Uhr
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Seit Mittwoch findet man die Aktien von Birkenstock an der US-Börse.
Foto: AFP
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Jeder kennt Birkenstock: Während die einen das Schuhwerk einfach hässlich finden, können andere im Sommer nicht auf die Kult-Sandale verzichten. Diesen Mittwoch gab das deutsche Unternehmen seine Premiere an der US-Börse. 

Das Debüt ist aber nicht geglückt: Den Ausgabepreis legte Birkenstock bei 46 Dollar fest, bei einer Spanne von 44 und 49 Dollar. Eröffnet haben die Aktien aber deutlich unter dem Ausgabepreis – bei 41 Dollar. Es wurden 32,3 Millionen Papiere ausgegeben, wie Birkenstock mitteilte.

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Geschlossen hat die Aktie am ersten Handelstag dann noch tiefer bei einem Kurs von 40,06 Dollar – 12 Prozent tiefer als erhofft. Nach dem Kursverlust vom Mittwoch liegt die Marktbewertung bei rund 7,5 Milliarden Dollar. Das ist eine Milliarde weniger als erwartet.

Das Unternehmen sowie die Anteilseigner haben sich bei der Nachfrage nach Papieren schlicht verschätzt. Mit dem Erlös aus dem Börsengang wollte der Sandalen-Hersteller eigentlich seine Schulden begleichen. 

Skepsis war da

Finanzanalysten zeigten sich bereits vor dem Börsengang skeptisch. Denn die US-Börse sei momentan zu instabil für einen solchen Börsengang. Andere Börsengänge im selben Monat stellten sich ebenfalls als Enttäuschung heraus. Denn solange die Notenbank noch mit Zinserhöhungen gegen die Teuerung kämpft, sind die Anleger zurückhaltend. 

Die Geschichte der Kult-Sandale geht weit zurück. Das Fundament hatte 1774 Johannes Birkenstock gelegt. Im letzten Geschäftsjahr schrieb Birkenstock 1,24 Milliarden Euro Umsatz und 187 Millionen Euro Gewinn. Im ersten Halbjahr steigerte Birkenstock den Umsatz um fast einen Fünftel auf rund 644,2 Millionen Euro. 

Zuerst wurden die Sandalen als Ökolatschen abgetan. Doch das Schuhwerk erlebte einen Image-Wandel und ist mittlerweile aus der Modebranche nicht mehr wegzudenken. Sogar im Barbie-Film hatte die Kultsandale dieses Jahr einen grossen Auftritt.

«Um ehrlich zu sein, hatten wir keinen Barbie-Moment», sagte Birkenstock-Chef Oliver Reichert dem US-Sender CNBC. Nun wird sich zeigen, ob Birkenstock die Anleger doch noch begeistern kann.

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