Darum gehts
- Neue Reifenregeln in Italien ab 15. April, Bussen bei Nichteinhaltung
- Sommerreifen bieten bessere Fahrstabilität und kürzere Bremswege bei hohen Temperaturen
- Bussen zwischen 422 und 1695 Euro für Nichteinhaltung der Reifenvorschriften
In manchen Schweizer Kantonen sind die Frühlingsferien bereits in Gang, in anderen stehen sie noch bevor. Wie alle Jahre wird es viele von uns in den Süden ziehen.
Wer mit dem Auto nach Italien reist, sollte auf der Hut sein: Bei der Bereifung schauen italienische Beamte dieses Jahr genauer hin. Denn ab dem 15. April gelten neue Regeln. Wer sich nicht daran hält, riskiert empfindliche Bussen. Das musst du wissen:
Wann muss ich Reifen wechseln?
In Italien sind vom 15. November bis 15. April Winterreifen Pflicht, oder zumindest die Mitnahme von Ketten. Der saisonale Reifenwechsel muss ab dem 15. April erfolgen und spätestens am 15. Mai abgeschlossen sein. In dieser Übergangszeit wird bei Kontrollen auf die Sommerreifen-Pflicht hingewiesen, es gibt aber noch keine Busse, falls die Reifen noch nicht gewechselt wurden.
Welche Bereifung ist zulässig?
Es besteht keine Verpflichtung zur Montage von Sommerreifen. Erlaubt sind auch Ganzjahresreifen mit M+S-Kennzeichnung. Im Prinzip erlaubt sind auch Winterreifen, deren Geschwindigkeitsindex gleich oder höher ist als der im Fahrzeugausweis angegebene Index. Letzteres wird aber nicht empfohlen. Der Geschwindigkeitsindex ist übrigens ein Buchstabe am Ende der Reifenkennzeichnung. Der Index reicht von F (80 km/h) bis Y (300 km/h).
Was, wenn ich mich nicht an die Regel halte?
Wer sich nicht an die Vorschriften hält, riskiert Bussen zwischen 422 und 1695 Euro.
Warum dieser Fokus auf Sommerpneus?
Es geht um Sicherheit. Sommerreifen haben nicht nur eine andere Profilgestaltung, sondern bestehen auch aus einer härteren Gummimischung, die bei hohen Temperaturen für mehr Stabilität und Grip sorgt. Sie bieten dadurch eine bessere Fahrstabilität und kürzere Bremswege im Vergleich zu Winterreifen, besonders auf trockenen und nassen Strassen. Guter Nebeneffekt: Sie ermöglichen eine Treibstoffersparnis.
Was muss ich sonst noch beachten?
Die altbekannten Regeln. Alle Papiere müssen dabei sein: Führerschein, Fahrzeugausweis, Versicherungsdokumente. Italien achtet auf gut gewartete Autos, die vier Jahre nach der Zulassung und danach alle zwei Jahre einer Kontrolle unterzogen wurden. Fahrer und Beifahrer müssen angeschnallt sein, ein Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug muss eingehalten werden, und beim Telefonieren sind Kopfhörer zu benutzen.
Wie sieht es in der Schweiz aus?
Als Richtwert gilt, dass man von Ostern bis Oktober mit Sommerpneus fährt. Betreffend des Pneuprofils schreibt das Gesetz mindestens 1,6 Millimeter vor, empfohlen sind allerdings mindestens 3 Millimeter. Zur Überprüfung des Profils rät TCS-Sprecher Marco Wölfli, eine 1-Franken-Münze in das Profil zu stecken: «Wenn der Sockel der Helvetia-Figur nicht zu sehen ist, dann hat der Pneu genug Profil, um sicher unterwegs zu sein.» Ebenfalls soll sichergestellt werden, dass genügend Druck im Pneu ist. «Zu wenig Druck im Pneu ist gefährlich, weil die Brems- und Ausweichmanöver schwerer zu kontrollieren sind», so Wölfli.