Die Achterbahnfahrt bei der Credit Suisse geht weiter: Nach dem zeitweiligen Kurssturz am Montag um 11 Prozent und der starken Erholung um 9 Prozent am Dienstag geht es am Mittwoch wieder abwärts. Zur Mittagszeit am Mittwoch notieren die Papiere der CS 2,4 Prozent im Minus bei 4,18 Franken.
Der Gesamtmarkt (SMI) gibt aktuell um 0,5 Prozent nach, und auch mit den Titeln der Konkurrentin UBS geht es wieder abwärts (-1,1%).
Gerüchteküche brodelt weiter
Die angeschlagene CS bleibt weiterhin ein beherrschendes Thema nicht nur am Schweizer Markt, sondern auch an den internationalen Finanzmärkten. Weitere Analysten korrigieren nun ihre Kursziele deutlich nach unten.
Auch am Mittwoch reisst die Presse-Berichterstattung über die Credit Suisse nicht ab, wobei nun auch in den angelsächsischen Medien wieder etwas besonnenere Töne angeschlagen werden. Am Wochenende waren vor allem in den sozialen Medien Spekulationen laut geworden, dass die bedeutende Schweizer Grossbank kurz vor dem Untergang stehe – was zur Talfahrt der CS am Montag auf das neue Allzeittief von 3,52 Franken beigetragen hatte. Die Gerüchte dürften allerdings wohl auch mit dem äusserst angespannten Marktumfeld zu tun haben, relativieren etwa die Wirtschaftsjournalisten von CNN in einem Online-Artikel.
Fällt die Aktie auf 3,50 Franken?
Die Analysten der britischen HSBC sehen in einer neuen Studie zwar keine unmittelbaren Probleme der Schweizer Grossbank bezüglich Kapitalisierung oder Liquidität. Der taumelnde Aktienkurs mache die anstehende Restrukturierung allerdings nur noch dringlicher, so die Experten. «Die CS muss die Märkte überzeugen, dass sie in einer vernünftigen Zeitspanne zurück zur Profitabilität finden kann.» Das sei allerdings im derzeitigen schwierigen Marktumfeld noch viel schwieriger geworden, räumen sie ein.
Zudem erwarten auch die HSBC-Analysten, dass die Credit Suisse nicht um eine Kapitalerhöhung herumkommen wird. So könnte die Bank zumindest eine erste genehmigungsfreie Erhöhung um 1,7 Milliarden Franken vornehmen und sich so Zeit für weitere Verkäufe von Firmenteilen verschaffen. «Für den Anfang könnte das ausreichen.» Angesichts der potenziellen Verwässerung des Aktienkurses durch eine Kapitalerhöhung senken die Analysten ihr Kursziel auf gerade noch 4,90 Franken von zuvor 6,20 Franken.
Womöglich das tiefste Kursziel haben derzeit die US-Aktienanalysten von CFRA mit einem Wert von gerade mal 3,50 Franken gesetzt. Die Negativschlagzeilen um die CS dürften noch für eine längere Zeit anhalten, heisst es in einem Kommentar vom Wochenbeginn dazu. Zwar würde dem Kurs ein «überzeugender Restrukturierungsplan» sicher helfen. Aber die US-Experten zeigen sich auch diesbezüglich skeptisch: Die CS habe mit ihren vergangenen Restrukturierungen nie überzeugen können. (SDA/sfa)