Markenhersteller legen den Konsumenten ein dickes Ei ins Osternest. Schokoladen-Lieferanten wie Ferrero und Toblerone haben in den vergangenen Wochen höhere Preise durchgedrückt. Daraufhin haben Grossverteiler bis Discounter die Ladenpreise erhöhen müssen, wie sie sagen. «Es trifft zu, dass die Preise angezogen haben», bestätigt ein Coop-Sprecher. Wie eine Umfrage von Blick bei Migros, Coop, Denner, Lidl und Aldi ebenfalls ergibt: Die Preise für Tafeln, Riegel bis hin zu Brotaufstrich mit Kakaobestandteilen und Nüssen steigen demnächst noch einmal an.
Aktuell meldet Coop Preiserhöhungen von bis 12 Prozent bei Ferrero-Schoggi der Marke Kinder. Zum Beispiel Kinder-Riegel (10x21g): 3.30 Franken beträgt der neue Preis. Vor kurzem waren es noch 2.95 Franken. Die Migros verlangt hier noch 3.20 Franken. «Weitere Preissteigerungen sind leider nicht ausgeschlossen», kündigt ein Sprecher an. Und das nicht nur bei Kinder-Schokoladen. «Sämtliche Produkte aus der Schokoladenkategorie sind betroffen», heisst es bei der Migros stellvertretend für die anderen Befragten.
Ein Blick auf die Statistik zeigt: Nahrungsmittel sind zwischen Januar 2023 und Januar 2024 lediglich um 2,3 Prozent teurer geworden. Die überdurchschnittliche Verteuerung der Schoggi-Preise liegt am Höhenflug der Rohstoffpreise. Der Kakao-Preise kletterten nach einem Anstieg im 2023 in diesem Jahr nochmals um rund 50 Prozent in die Höhe. «Die Versorgungskrise in Westafrika sorgt in der gesamten Schokoladenindustrie weiterhin für Chaos», heisst es nüchtern bei Rohstoffkennern der Saxo Bank.
Eigenmarken und Osterartikel teurer
Mit höheren Preisforderungen seien die Industrien auch bei Kakaopulver, Kakaobutter und Zucker konfrontiert, so die Detailhändler. Das gilt auch für den Premium-Hersteller Lindt & Sprüngli, der gemäss eigenen Angaben ebenfalls die Schokoladen-Preise erhöht hat, aber trotzdem auf treue Kunden zählen könne.
Gross ausweichen können Konsumentinnen und Konsumenten nicht. Denn auch die Eigenmarken der Detailhändler werden teurer, wie Migros und Coop bestätigen. Allerdings haben die Unternehmen bei eigenen Produkten mehr Spielraum. «Kurzfristig können wir Rohstoffmehrkosten selber tragen oder anderweitig optimieren», heisst es bei Denner. Bei den Markenlieferanten heisst es für die Einkäufer der Detailhändler aber oft: friss oder stirb.
Preiserhöhungen gibt es auch beim Ostersortiment. Bei der Migros betragen sie im Schnitt 4 Prozent. Andere Unternehmen wollen keine präzise Angabe machen. Schliesslich will man nicht auf der Ware sitzenbleiben oder nach den Festtagen mit hohen Rabatten anschlagen müssen. Das würde den Händlern ob der gestiegenen Rohstoffkosten doppelt wehtun.