Seit längerem ist klar: In Schulzimmern und oder anderen Innenräumen wie Grossraumbüros ist die Gefahr, sich mit Covid-19 anzustecken, grösser als an der frischen Luft. Ein neues Lüftungsgerät soll da nun Abhilfe schaffen. Vitovent sein Name. Es soll über 99,99 Prozent aller Aerosole mit Viren in der Atemluft in geschlossenen Räumen entfernen. Und gleichzeitig reine Aussenluft in den Raum führen.
Die Kantone setzen alles daran, Schulen auch während der Pandemie geöffnet zu lassen. Eine Studie des BAG brachte bereits 2019 an den Tag: In rund zwei Dritteln aller Schulzimmer ist die Luftqualität ungenügend. In den letzten Monaten hat sich die Situation durch Corona zusätzlich verschärft.
Infektionsrisiko sinkt um 66 Prozent
Entwickelt hat das Lüftungssystem Vitovent die Firma Viessmann. Sie ist spezialisiert auf Lösungen im Bereich Heizung, Lüftung und Klima. Offenbar nützt das neue System: Eine Studie der Universität Aachen (D) zeigt, dass Vitovent in einem Schulzimmer das Covid-Infektionsrisiko im Vergleich mit regelmässiger Fenster-Stosslüftung um zwei Drittel senkt.
Und so funktioniert das Teil: Das Lüftungssystem leitet Frischluft in den Raum, wo sich diese über dem Boden verteilt. Danach nutzt Vitovent die Körperwärme der anwesenden Personen. Diese reicht aus, um eine Luftzirkulation in Gang zu setzen. Die reine Luft am Boden steigt auf und wird eingeatmet.
Frischluft gelangt wieder in den Raum
Die verbrauchte Luft - darunter auch Aerosole potenziell mit Covid-19 infizierter Personen - steigt weiter auf und gelangt zur Decke, wo sich der Filter befindet. Die Aerosole werden aus der Abluft gefiltert. Und mit Aussenluft angereichert wieder in den Raum geführt.