80 Angestellte vor Kündigung
Bei Berner E-Bike-Hersteller Flyer droht Massenentlassung

Der E-Bike-Firma Flyer geht die Puste aus. Die Firma mit Sitz in Huttwil BE hat die Angestellten über eine mögliche Massentlassung informiert.
Publiziert: 14.09.2023 um 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2023 um 14:20 Uhr
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Ein Viertel der Belegschaft des E-Bike-Herstellers könnte schon bald den Job verlieren.
Foto: Keystone
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die Angestellten des E-Bike-Herstellers Flyer dürften derzeit schlecht schlafen. Bei der Firma mit Sitz in Huttwil BE droht eine Massenentlassung. Flyer hatte bereits im Juli den Abbau von ein paar Stellen angekündigt. Nun soll alles noch viel schlimmer sein. Auf Anfrage von Blick bestätigt die Firma «einen möglichen Abbau von rund 80 Arbeitsplätzen» zu prüfen. Die Belegschaft ist bereits informiert. Das wäre mehr als ein Viertel der derzeit 300 Beschäftigten!

Flyer hat im E-Bike-Boom der vergangenen Jahre ein massives Wachstum erlebt. Nun geht der Firma die Puste aus. Die Verantwortlichen begründen den möglichen Schritt im Schreiben mit einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen. «Flyer reagiert auf die schwierige Marktsituation in der Fahrradbranche weltweit und setzt seinen strategischen Fokus konsequent auf das Kerngeschäft», schreibt die Mediensprecherin.

Riesige Lagerbestände, zu wenig Absatz

Die Berner Zeitung hat als Erstes über die Abbaupläne berichtet. «Seit Ende letzten Jahres sinkt die Nachfrage. Wir sprechen von einer Halbierung der Umsätze und Bestellungen innert zwei Jahren», zitiert die Zeitung aus einem internen Schreiben an die Angestellten.

Die Energiepreise, Inflation und Überbestände würden der Firma zusätzlich zusetzen. Die Lager bei Flyer quellen über. Das Unternehmen hat 2022 mit voller Fahrt produziert. Noch ein Jahr davor konnten die E-Bike-Hersteller in der Schweiz die hohe Nachfrage wegen Lieferengpässen von Bestandteilen nicht decken. Im letzten Jahr haben sich die Engpässe dann entschärft. Der Absatz von Elektrovelos ist 2022 um 17 Prozent gestiegen. In diesem Jahr aber haben die Verkaufszahlen nachgelassen und Flyer bleibt auf seinen Rädern sitzen.

Kommt es am 13. Oktober zum Grossabbau?

Der massive Stellenabbau ist noch nicht definitiv. Doch es ist kaum vorstellbar, wie das Unternehmen bei derart tiefgreifenden Schwierigkeiten ohne harte Massnahmen überleben kann. Wie prekär die Lage ist, zeigt, dass die Firma ein Konsultationsverfahren eingeleitet hat. Dies ist ein notwendiger Schritt, wenn eine Firma eine Massentlassung plant. Die Belegschaft hat in den nächsten zwei Wochen die Möglichkeit, Alternativen zum Abbau einzubringen.

Der Firma steht das Wasser bis zum Hals. «Allfällige Massnahmen sind aus Sicht der Verantwortlichen ein unumgänglicher betriebswirtschaftlicher Schritt, um die wirtschaftlichen Grundlagen und internationale Wettbewerbsfähigkeit der FLYER AG nachhaltig und langfristig zu sichern», so die Mediensprecherin.

Auch Verhandlungen für einen Sozialplan sind bereits angedacht. Über die Ergebnisse des Konsultationsverfahrens wollen die Verantwortlichen am 28. September informieren. Sieht die Firma keinen anderen Ausweg als den Abbau, soll den Betroffenen bis zum 13. Oktober gekündigt werden.

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