454 Franken pro Kopf
Die Schweiz ist Europameisterin im Bio-Konsum

Mit Ausgaben von 454 Franken pro Kopf belegt die Schweiz im Konsum von Bio-Produkten die europäische Top-Position. Trotz Inflation hat der Bio-Markt im letzten Jahr zugelegt, wie der Dachverband Biosuisse mitteilt. Das Rekordjahr wurde jedoch knapp verpasst.
Publiziert: 19.06.2024 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2024 um 12:18 Uhr
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Die Schweiz kauft im Schnitt Bio-Produkte für über 450 Franken pro Kopf.
Foto: keystone-sda.ch

An der Fussball-EM gehört die Schweizer Nati nicht zu den Top-Favoriten auf den Titel – trotz starkem Start gegen Ungarn. In einem anderen Gefilde ist die Schweiz aber bereits Europameisterin: beim Konsum von Bio-Produkten. Durchschnittlich geben Herr und Frau Schweizer pro Jahr 454 Franken aus – mehr als jedes andere Land, wie Biosuisse an der Jahresmedienkonferenz verkündet. 

Die weiteren Plätze hinter der Schweiz im pro Kopf Bio-Konsum belegen Dänemark, Österreich, Luxemburg und Schweden. Deutschland liegt in dieser Rangliste auf Platz sechs, Frankreich folgt knapp dahinter auf Platz sieben.

Mehr Umsatz wegen höheren Preisen für Bio

Der Umsatz mit Bio-Produkten in der Schweiz wuchs 2023 um knapp sieben Prozent. Davon gehen vier Prozent auf die allgemeine Preissteigerung zurück, heisst es vonseiten Biosuisse. Das Marktvolumen der Bio-Produkte liegt bei knapp über vier Milliarden Franken. Der Marktanteil von Bio im Detailhandel liegt damit bei 11,6 Prozent. Der Bio-Umsatz setzt sich unter anderem aus Fachhandel und Direktvermarktung zusammen.

Der Schweizer Bio-Markt erreichte damit beinahe das Rekordniveau von 2020 während der Corona-Pandemie. Angetrieben wurde diese Entwicklung nicht wie damals von Bio-Fachhändlern und Direktvermarktenden, sondern von den Unternehmen Coop und Migros sowie Warenhäusern und dem Fachhandel.

Höchster Bio-Anteil im Weinbau

Ende 2023 waren 7362 Landwirtschaftsbetriebe mit der Knospe zertifiziert. Sie bewirtschafteten gemäss Biosuisse eine Fläche von 190'280 Hektaren. Die Anzahl der Betriebe habe sich im Vergleich zum Vorjahr mit 21 Neuzugängen kaum verändert, hiess es weiter.

Auch bei den zertifizierten Händlern und Verarbeitungsbetrieben gab es mit 48 Neuen nur einen geringen Anstieg. Insgesamt waren Ende des letzten Jahres 1356 Lizenznehmende mit dem Bio-Label ausgestattet.

Mit fast zwei Dritteln hat der Kanton Graubünden den grössten Anteil an Bio-Betrieben. Bern bleibt mit total 1370 Betrieben der Kanton mit den meisten Bio-Höfen. Der Weinbau lag mit einem Bio-Anteil von einem Fünftel erstmals über jenem der übrigen Landwirtschaft.

Biosuisse will sich klar positionieren

Im Rahmen der Jahresmedienkonferenz betonte Biosuisse die Bedeutung der Partnerschaften mit dem Detailhandel für die Entwicklung von Bio in der Schweiz. Gemeinsam sei es gelungen, Bio aus einer Nische zu führen. «Angesichts der anhaltenden Preisdiskussionen müssen wir uns klar positionieren und aufzeigen, warum Bio seinen Preis wert ist», liess sich Biosuisse-Präsident Urs Brändli in einem Communiqué zitieren.

Biosuisse ist eine Schweizer Bio-Organisation und Eigentümerin der Marke Knospe. Die Marke Knospe und deren Zertifikat steht für Nachhaltigkeit. Der Dachverband vertritt die Interessen von zertifizierten Landwirtschafts-, Gartenbau-, Verarbeitungs- und Handelsbetrieben.

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