Auf einen Blick
- Saudis bauen gigantischen Wolkenkratzer in Riad
- Gebäude namens Mukaab wird 400 Meter hoch und breit
- Neugestaltung Riads kostet rund 50 Milliarden Dollar
Gross, grösser, am grössten: In der Hauptstadt Riad errichten die Saudis gerade einen unglaublichen Wolkenkratzer. Der 400 Meter breite und 400 Meter hohe Würfel Mukaab soll nach der Fertigstellung 2030 das grösste Gebäude der Welt werden. Nun haben im Wüstenstaat die Bauarbeiten begonnen.
In den neusten Prestigebau des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (39), genannt «MBS», würde das Empire State Building in New York 20 Mal passen. Der Koloss ist Teil einer umfassenden Neugestaltung im Nordwesten von Riad, die voraussichtlich rund 50 Milliarden Dollar kosten wird.
Virtuelle Realität und KI
Das Gebäude soll wie eine eigenständige Stadt Wohnungen, Geschäfte und viele Freizeitangebote bieten und Riad einen Tourismusboom bescheren. Die gigantischen Aussenwände werden mit Virtual-Reality-Technologie ausgestattet, die Betrachtern eine atemberaubende Landschaft vor Augen führt.
Im Inneren des Gebäudes werden riesige holografische Projektionen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) verschiedene Realitäten, Zeiten und Orte simulieren.
Grössenwahnsinn in der Wüste
Der Mukaab ist Teil der saudischen «Vision 2030», mit der MBS sein Land auf die Zeit nach dem Erdöl vorbereiten will. Bis zur Fussball-WM 2034 soll das Land zudem zu einer Tourismusdestination erster Güte werden.
Dazu gehört unter anderem auch die Planstadt Neom mit einem weiteren Megabau namens «The Line». Dieses Gebäude sollte bis 2045 170 Kilometer lang, 500 Meter hoch und 200 Meter breit werden und Platz für 9 Millionen Menschen bieten.
Allerdings wird das Projekt von Problemen geplagt. Die Pläne wurden deshalb in diesem Jahr massiv nach unten korrigiert. Bis 2030 wird «The Line» demnach erst 2,4 Kilometer lang sein und rund 300'000 Menschen beherbergen. Ob der ursprüngliche Plan jemals verwirklicht wird, steht noch in den Sternen.
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Verzögerung beim höchsten Gebäude der Welt
Wie schwierig die gigantischen Projekte des Wüstenkönigreichs umzusetzen sind, zeigt auch die Geschichte des höchsten Gebäudes der Welt, das in der Hafenstadt Jeddah gebaut wird. Dieses war einst auf eine Höhe von 1600 Metern geplant. Später wurde das Ziel auf 1007 Meter reduziert.
Nach einer fünfjährigen Pause zwischen 2018 und 2023 wird inzwischen immerhin wieder am 2013 gestarteten Jeddah Tower gearbeitet. Fertig wird er frühestens 2029.
Kritik wegen Ähnlichkeit mit der Kaaba
Ob auch der Mukaab eine Fata Morgana wird, wird sich zeigen. Für Kritik im konservativen Königreich sorgte die Ähnlichkeit mit der Kaaba, dem zentralen Heiligtum des Islams in Mekka.
Wie bei Neom ist zudem fraglich, ob der erwartete Nutzen für die Wirtschaft wirklich eintrifft. So soll die Neugestaltung in Riad insgesamt 334'000 Jobs schaffen und 46 Milliarden Dollar zur saudischen Wirtschaftsleistung beitragen.