40 Millionen Franken zurückgefordert
So oft wurde bei der Kurzarbeit gemogelt

Die Kurzarbeitsentschädigung half während der Corona-Krise, Arbeitslosigkeit zu verhindern. Teilweise wurde diese jedoch missbräuchlich bezogen. Das Seco verfolgt nun die Schuldigen.
Publiziert: 08.08.2022 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2022 um 14:11 Uhr
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Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) nahm eine Reihe von Firmen ins Visier, die während der Corona-Krise womöglich unrechtmässig Kurzarbeitsentschädigung bezogen haben.
Foto: Getty Images

Vom Staat Kurzarbeitsentschädigung beziehen und trotzdem normal weiterarbeiten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) nahm eine Reihe von Firmen ins Visier, die während der Corona-Krise womöglich unrechtmässig Kurzarbeitsentschädigung bezogen haben.

Bislang überprüfte das Seco 441 Firmen, in 39 Fällen haben die Behörden Anzeige erhoben haben, wie das Seco am Montag mitteilte.

Kosten der Kontrollen: 4,8 Millionen Franken

Gemeinsam mit den Wirtschaftsprüfern E&Y und PwC habe das Seco viel unternommen, um Missbrauchsfälle aufzudecken und zu ahnden, erklärt Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco. Der Aufwand dafür lohne sich.

Bis Ende Juni hat das Seco den Angaben zufolge bei Firmen, die Missbräuche begangen haben, knapp 40 Millionen Franken an bezahlten Geldern zurückgefordert. Davon seien bislang 12 Millionen zurückbezahlt worden, so Zürcher. Die Kosten für die Kontrollen und Revisionen bezifferte er auf 4,8 Millionen Franken.

Justizbehörden verfolgen

Die Missbräuche werden auch strafrechtlich verfolgt, doch das ist nicht Aufgabe des Seco, sondern der dafür zuständigen Justizbehörden. Dabei gibt es laut Zürcher teils grosse Unterschiede: «Werden etwa im Kanton Tessin auch Kleinstvergehen mit Beträgen von unter 5000 Franken verfolgt, wird andernorts bei deutlich höheren Beträgen und Missbrauch nichts unternommen.»

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang März 2020 wurde das Instrument der Kurzarbeitsentschädigung in der Schweiz rege in Anspruch genommen. Im März waren 1,6 Millionen und im April gar 1,9 Millionen Arbeitnehmende in der Schweiz dafür registriert. Im April waren dies rund 37 Prozent aller Beschäftigten. Mittlerweile spielt die Kurzarbeit wegen der sehr guten Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt kaum mehr eine Rolle. Jüngsten Angaben zufolge waren im Mai nur noch knapp 5600 Personen in Kurzarbeit. (lui/SDA)


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