Der Bund hatte Mitte Juli 3000 Dosen des Tessiner Corona-Medikaments Sotrovimab reserviert. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern GSK entwickelt.
Jetzt ist das Medikament offenbar bereit zum Einsatz. Der operative Chef von Humabs, Filippo Riva, zeigte sich gegenüber dem Tessiner Fernsehen RSI erfreut, dass die Schweiz recht schnell gehandelt habe, um das Medikament für Menschen verfügbar zu machen, die von einem Spitalaufenthalt oder einem schweren Corona-Krankheitsverlauf bedroht seien.
Die Wirksamkeit scheint in einem frühen Krankheitsstadium sehr hoch zu sein. Laut Labor-Chef Davide Corti wird die Sterblichkeit um 97 Prozent gesenkt. Dies gehe aus Feldstudiendaten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hervor, wo der Antikörper Tausenden von Menschen verabreicht worden sei, hiess es.
Einsatz während Zulassungsverfahren
Obwohl das Medikament in der Schweiz noch nicht zugelassen ist, könnte es bereits während des Zulassungsverfahrens zur Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt werden.
Monoklonale Antikörper sind laut BAG in Kultur geklonte Antikörper, die Patienten intravenös gespritzt werden, um das Virus zu neutralisieren. Klinische Studien von Glaxosmithkline zeigten, dass diese Behandlungen einen wirksamen Schutz gegen schwere Formen der Krankheit bieten können.
Der Bund werde die Kosten der Behandlungen im ambulanten Bereich übernehmen, solange sie noch nicht von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden, hatte das BAG im Juli mitgeteilt.
Das Antikörper-Mittel Sotrovimab wurde von Glaxosmithkline in Partnerschaft mit dem Unternehmen VIR Biotechnology entwickelt. Entdeckt wurde der Antikörper von der Tessiner Firma Humabs Biomed in Bellinzona. (SDA/ise)