21 Zimmer und viel Wald
800 Jahre altes Bündner Schloss sucht neuen Besitzer

Das Schloss Tagstein im bündnerischen Domleschg steht zum Verkauf. Die Geschichte des Anwesens geht bis ins Mittelalter zurück. Die Käuferschaft sollte allerdings über das nötige Kleingeld für Sanierungen verfügen.
Publiziert: 16.05.2024 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2024 um 22:13 Uhr
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Das Schloss Tagstein liegt inmitten unberührter Natur.
Foto: Viamala Tourismus
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Anwesen wie dieses kommen nur selten auf den Markt. Im bündnerischen Domleschg ist das Schloss Tagstein zu haben, wie die «Südostschweiz» berichtet. Für einen mittleren einstelligen Millionenbetrag wird man Besitzer der geschichtsträchtigen Liegenschaft auf 1000 Meter über Meer in Masein GR.

Das Schloss hat 21 Zimmer auf vier Stockwerken, eine Wohnfläche von 800 Quadratmetern – und über 800 Jahre Geschichte. Zum Anwesen gehören weiter ein Pächter- und Kutscherhaus und grosszügige Stallungen. Das Schloss ist von Wald umgeben und stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Lange Zeit wurde es von den Patrizierfamilien von Salis und von Planta bewohnt. In seiner heutigen Form wurde es nach einem verheerenden Brand 1899 erbaut.

Umfangreiche Arbeiten sind nötig

«Mich begeistert vor allem die unvergleichliche Lage. Da ist man wie in einer Welt für sich», sagt David Hauptmann (55) zur «Südostschweiz». Er weiss, wovon er spricht. Hauptmann ist schweizweit einer der bekanntesten Immobilienmakler für Schlösser. «Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Objekte mit den richtigen Menschen zusammenzubringen», sagt er.

Am liebsten würde er das Schloss, das einer wohlhabenden Bündner Unternehmerfamilie gehört, einer Privatperson verkaufen. Sie soll über Sinn für Stil und Tradition – wie etwa für den wunderbaren Barockgarten – verfügen. Und über das nötige Kleingeld. Denn nach dem Kauf stehen umfangreiche Arbeiten an.

Pension mit 60 Gästebetten

Das Dach, die Fassade samt Fenstern und die Heizungsanlage müssen erneuert werden. «Die Grundsubstanz ist hervorragend», sagt Hauptmann. Ideen, wie das Schloss künftig genutzt werden kann, hat er einige. Sie reichen vom Boutique-Hotel bis zum Seminarzentrum. 

Der letzte Schlossherr ist im Oktober 2022 verstorben. Die Witwe, die zuletzt mit ihrer Tochter im Schloss gelebt hatte, hat das Anwesen mittlerweile verlassen, wie die «Südostschweiz» weiss. Bis 2002 wurde im historischen Gebäude eine Kulturbeiz mit angeschlossener Pension und 60 Gästebetten betrieben. Seither ist es für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Ob sich das mit dem neuen Besitzer wieder ändert?

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