In der Schweiz knistert es im Stromnetz: Die Axpo macht eine Kehrtwende bei ihren Energieplänen. Der Grund: Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es mehr Energie. Dazu kündigt die Axpo eine Reihe von Massnahmen an.
Unter anderem prüft die Axpo einen Betrieb des Kernkraftwerks Beznau über 2030 hinaus. Das älteste AKW der Welt ist seit 60 Jahren in Betrieb. Ziel des Projekts sei die Stärkung der Stromversorgungssicherheit in der Schweiz, teilte die Axpo am Donnerstag mit.
Eigentlich wollte die Axpo den Betrieb der Kernkraftwerke Beznau 1 und 2 um das Jahr 2030 herum einstellen. In den vergangenen Jahren habe man aber über 2,5 Milliarden Franken in die Sicherheit der Anlage investiert.
Als weitere Massnahme reicht der Stromkonzern ein Projekt für ein Reservekraftwerk für Notfälle für die Jahre nach 2026 beim Bund ein. Angesichts der potenziell dramatischen Auswirkungen von grossflächigen und länger andauernden Stromausfällen komme der Versorgungssicherheit höchste Bedeutung zu.
«Unnötig und gefährlich»
Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) nimmt in einer Mitteilung Stellung zum Entscheid der Axpo. Sie kritisiert die Prüfung deutlich. «Aus Sicht der Versorgungssicherheit ist die Überbetriebszeit unnötig und für die Schweiz gefährlich». Sie fordern die Axpo dazu auf, bei ihrer ursprünglichen Haltung zu bleiben, Beznau 1 und 2 um 2030 herum abzuschalten.
Stephanie Eger, Leiterin der Abteilung Kernenergie bei der SES, findet klare Worte: «Wenn die Axpo eine Laufzeitverlängerung prüft, tut sie dies vor allem mit Blick auf ihr eigenes Portemonnaie und nicht für die Versorgungssicherheit oder die Schweiz». Für Kernkraftwerke gibt es in der Schweiz keine Laufzeitbeschränkung. (SDA/rul)