195-Mio-Deal mit Vaxequity
Astrazeneca setzt auf nächste Generation von RNA-Medis

Der britische Pharmakonzern Astrazeneca setzt in einem Millionendeal auf eine nächste Generation der RNA-Technologie.
Publiziert: 23.09.2021 um 10:18 Uhr
Der britische Pharmakonzern Astrazeneca setzt in einem Millionendeal auf eine nächste Generation der RNA-Technologie. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Mit dem Startup VaxEquity sei eine Partnerschaft zur Entwicklung neuer Medikamente auf Basis dieser Technologie vereinbart worden, teilte Astrazeneca am Donnerstag mit.

VaxEquity, das von dem Impfstoffexperten Robin Shattock vom Imperial College London gegründet wurde, erhalte dafür von Astrazeneca eine Zahlung von bis zu 195 Millionen Dollar, wenn bestimmte Meilensteine im Zuge der Kooperation erreicht werden. Zudem winkten Lizenzgebühren an den Produkten. Vereinbart wurde den Angaben zufolge ferner eine Kapitalbeteiligungen von Astrazeneca und dem Life-Science-Investor Morningside Ventures.

Selbstverstärkende RNA-Technologie

Astrazeneca hat im Rahmen der Vereinbarung die Möglichkeit, an 26 Wirkstoff-Zielstrukturen für den Einsatz in therapeutischen Gebieten wie Krebs und seltenen genetischen Erkrankungen zusammenzuarbeiten. Im Fokus der Partnerschaft steht die so genannte selbstverstärkende RNA-Technologie. Sie funktioniert ähnlich wie die der Boten-RNA (mRNA)-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna.

So funktioniert mRNA

Die Abkürzung mRNA bedeutet auf Deutsch Boten-Ribonukleinsäure. Sie trägt die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen mit sich und übermittelt den Körperzellen die Information, wie sie ein Virus-Protein herstellen sollen. Sobald dieses im Körper produziert wird, erkennt es das Immunsystem als körperfremd und produziert so Antikörper gegen das Virus. Die Immunantwort bereitet den Körper auf die Bekämpfung des Virus vor.

Nach einer Infektion oder Impfung bildet sich in den Lymphknoten eine spezialisierte Struktur, das Keimzentrum. Hier wird zum Angriff auf die Krankheitserreger geblasen. Keimzentren, die mit mRNA-Impfstoffen stimuliert werden, gingen auch Monate nach der Impfung kaum zurück.

Angst vor Erbgutveränderungen ist unbegründet. Der Zellkern, wo sich das Erbgut befindet, kommt mit dem Wirkstoff nicht in Kontakt. Und: Unser Erbgut besteht aus DNA. Ein Enzym, das RNA (ein Strang) in DNA (zwei Stränge von Erbinformation) umbauen könnte, gibt es in menschlichen Zellen nicht. Die DNA bleibt also unangetastet.

Die Abkürzung mRNA bedeutet auf Deutsch Boten-Ribonukleinsäure. Sie trägt die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen mit sich und übermittelt den Körperzellen die Information, wie sie ein Virus-Protein herstellen sollen. Sobald dieses im Körper produziert wird, erkennt es das Immunsystem als körperfremd und produziert so Antikörper gegen das Virus. Die Immunantwort bereitet den Körper auf die Bekämpfung des Virus vor.

Nach einer Infektion oder Impfung bildet sich in den Lymphknoten eine spezialisierte Struktur, das Keimzentrum. Hier wird zum Angriff auf die Krankheitserreger geblasen. Keimzentren, die mit mRNA-Impfstoffen stimuliert werden, gingen auch Monate nach der Impfung kaum zurück.

Angst vor Erbgutveränderungen ist unbegründet. Der Zellkern, wo sich das Erbgut befindet, kommt mit dem Wirkstoff nicht in Kontakt. Und: Unser Erbgut besteht aus DNA. Ein Enzym, das RNA (ein Strang) in DNA (zwei Stränge von Erbinformation) umbauen könnte, gibt es in menschlichen Zellen nicht. Die DNA bleibt also unangetastet.

Ein selbstverstärkender RNA-Impfstoff enthält jedoch nicht nur den genetischen Code, der es Zellen erlaubt, zielgerichtet Proteine herzustellen. Er erstellt auch viele Kopien der RNA, die diese Anweisungen enthält, weshalb die Dosen kleiner und günstiger sein könnten. (SDA)

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