Es sollte das Luxus-Ferienresort Spaniens werden – nun ist alles wieder vorbei! Die Marina Isla de Valdecañas unweit der Hauptstadt Madrid muss vollständig abgerissen werden. Dies hat das oberste Gericht Spaniens entschieden.
Es ist das Ende eines jahrelangen Rechtsstreits, der die Gemüter der Madrilenen immer wieder aufs Neue erhitzt hatte. Zwischen 2007 und 2011 wurde das Resort auf der spanischen Insel erbaut – mit Genehmigung der lokalen Behörden. Gespart wurde nicht: Das Resort erstreckt sich über 135 Hektaren und besteht aus 186 Villen, einem künstlichen Strand sowie einem Golfplatz.
Die Luxusanlage verfügt laut eigener Website über den nächstgelegenen feinen Sandstrand zur spanischen Hauptstadt. Hunderte weitere Villen und ein weiteres Hotel waren in Planung.
Zweites Urteil
Zum Problem für das Resort wurde letztlich der Standort: Die Anlage steht in einem Naturschutzgebiet. Umweltschützer haben gegen das Luxusresort und dessen Besitzerinnen und Besitzer geklagt. Das Gebiet solle wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.
Das Oberlandesgericht ordnete in seinem Urteil von 2020 erst noch einen Teilabriss an. Nach dem Bundesgerichtsurteil soll das Resort nun komplett vom Erdboden verschwinden.
Abriss kostet 173 Millionen Franken
Doch das letzte Wort im Kampf um das Ferienresort ist noch nicht gesprochen. Der Anwalt der Besitzer der 186 Villen kündigte bereits Berufung an. Scharfe Kritik äusserte auch der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde. «Wenn man will, dass wir in Extremadura arm bleiben und nichts unternehmen können, um voranzukommen, dass die Dörfer weiter aussterben, dann soll Madrid uns Geld für unsere saubere Luft zahlen», sagte Ángel Pedro Martinez.
Wenn die Anlage tatsächlich abgerissen werden muss, warten immense Kosten auf seine Gemeinde: 173 Millionen Franken soll die Beseitigung des Ferienresorts kosten – inklusive Entschädigungszahlungen an die Besitzer der Villen.