150 Franken mehr Lohn
Bauarbeiter stimmen ausgehandeltem Landesmantelvertrag zu

Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter haben dem neuen Landesmantelvertrag (LMV) zugestimmt. Auf diesen hatten sich Baumeister und Gewerkschaften in neun Verhandlungsrunden geeinigt. Sagt auch der Baumeisterverband ja, steht der Lohnerhöhung nichts mehr im Weg.
Publiziert: 10.12.2022 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2022 um 01:09 Uhr
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Seit Oktober gingen Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf die Strasse, um ihren Forderungen für einen neuen LMV Nachdruck zu verleihen.
Foto: IMAGO/Andreas Haas

Die delegierten Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter stimmten dem neuen Landesmantelvertrag (LMV) an den Baukonferenzen in Bern und Olten SO mehrheitlich zu, wie die Gewerkschaften Unia und Syna am Samstag mitteilten. Ein neuer LMV sei im Interesse der gesamten Branche, argumentierten sie.

Mehrere Delegierte hätten jedoch kritisiert, dass die Lohnerhöhung angesichts des Baubooms und der steigenden Lebenskosten nicht höher ausgefallen sei. Zudem hätten sie weitere Verbesserungen bezüglich des steigenden Termin- und Zeitdrucks auf den Baustellen gefordert.

Höherer Mindestlohn

Stimmen dem Vertrag auch die Baumeister am 13. Januar zu, erhalten Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter monatlich 150 Franken mehr Lohn. Ausserdem wird der Mindestlohn um 100 Franken pro Monat erhöht. Das waren die zentralen Punkte der Einigung von Ende November. Der Vertrag soll für drei Jahre abgeschlossen werden. Der aktuelle Landesmantelvertrag läuft am 31. Dezember aus.

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Über mehrere Wochen suchten Baumeisterverband und Gewerkschaften eine Einigung für einen neuen Landesmantelvertrag. Es kam auch zu Kundgebungen: Ab dem 17. Oktober gingen laut den Gewerkschaften Unia und Syna schweizweit rund 15'000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf die Strasse, um ihre Forderungen an einen neuen LMV zu bekräftigen.

Nach neun Verhandlungsrunden hatten sich die Gewerkschaften mit dem Baumeisterverband in der Nacht vom 28. auf den 29. November endlich geeinigt.

Beim Baumeisterverband ist der Druck hin zu einer Einigung diesmal wohl höher als in vergangenen Jahren. Denn der Fachkräftemangel macht der Branche immer stärker zu schaffen. Arbeitnehmende der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge werden pensioniert, und zu wenig Junge kommen nach.

Am 13. Januar wird die Delegiertenversammlung des schweizerischen Baumeisterverbands über den LMV abstimmen. Erst dann steht definitiv fest, ob es für die Baubranche einen neuen LMV für die Jahre 2023–2025 gibt. (SDA/sie)

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