Alle Jahre stauen sich Autos, Camper und Wohnwagen am Gotthard. Kriechen mit 40 km/h den Berg hoch. Immer macht mal wieder einer schlapp. Den Service vernachlässigt, Pech gehabt. Man könnte meinen, dass die Schweizer – mit all den Deutschen und Holländern im Schlepptau – den Stau erfunden haben.
Von wegen! Denn längst nicht alle Osterreisenden fahren ins Tessin oder an den Gardasee. Frankreich ist genauso begehrt. Und dort staut es sich so richtig! Das Chaos beginnt am Karfreitag schon am Zoll in Genf. Drei Stunden Wartezeit gelten da als flotter Wert.
Auf vier Spuren geht nichts mehr
Denn danach geht es richtig los. 150 Kilometer waren es gestern am Stück auf der legendären Autoroute du Soleil, der A7, ans Meer. Und zwar nicht nur auf einer Spur wie im Gotthardtunnel. Sondern auf deren drei oder vier. So richtig mühsam wird es, wenn der spröde Reifen eines Wohnwagens platzt.
Abends staute sich der Osterverkehr im ganzen Land auf total 934 Kilometern. Das ist die Strecke St. Gallen - Lausanne - St. Gallen - Lausanne. Für uns Schweizer, die schon wegen 15 Minuten Wartezeit einen hohen Puls bekommen, unvorstellbar. Alleine schon vor den Bezahlstellen – in Frankreich sind die Autobahnen kostenpflichtig – brauchte es Nerven wie Drahtseile.
Was sind da zwei Stunden vor dem Nordportal...
Und: Nach wenigen Tagen droht das gleiche Desaster bei der Rückfahrt wieder. Wie entspannt sind da die zwei Stunden Wartezeit vor dem Gotthard-Nordportal. (pbe)