14 Millionen Franken verpulvert
Bund sitzt auf 740'000 abgelaufenen PCR-Tests

Sie waren lange ein rares Gut. Entsprechend grosszügig hat der Bund PCR-Tests eingekauft. Nun kommt aus, dass viele Tests gar nie benutzt wurden. Und entsorgt werden müssen. Ein teurer Spass.
Publiziert: 11.04.2021 um 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2021 um 10:00 Uhr
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Ein Drive-in-Testcenter in Yverdon.
Foto: keystone-sda.ch

Am Mittwoch hat der Bund seine grosse Test-Offensive gestartet. Eine Milliarde Franken soll sie kosten. Jede Schweizerin, jeder Schweizer bekommt pro Monat fünf Selbsttests. Man muss nur in die Apotheke seines Vertrauens gehen und das Krankenkassenkärtli vorweisen. So kommt es, dass sich landauf, landab immer mehr am heimischen Küchentest selber testen. Fürs BAG ein Eckpfeiler zur Bekämpfung von Covid-19.

Nun wird bekannt, dass der Bund im letzten Frühling mehr als eine Million PCR-Tests gekauft hatte. Sie waren als Notreserve vorgesehen. Davon haben dieser Tage rund 740’000 ihr Verfalldatum überschritten, schreibt die «NZZ am Sonntag». Damit können sie nicht mehr gebraucht werden. Deshalb muss der Bund nun beinahe 14 Millionen Franken abschreiben.

Nicht unbegrenzt haltbar

Warum der Bund derart viel Corona-Tests einkaufte und weshalb das Problem des Verfalldatums nicht früh genug erkannt wurde, ist unklar. Eine Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit sagt in der «NZZ am Sonntag»: «Es ist immer schwierig, im Voraus den Bedarf präzis einzuschätzen wie auch vorherzusehen, wie sich die diagnostischen Möglichkeiten entwickeln werden.»

Als festgestellt wurde, dass die Tests ablaufen, hat eine Arbeitsgruppe deren Verkauf geplant. So wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres rund 300'000 PCR-Tests wieder verkauft, wodurch rund drei Millionen Franken eingenommen werden konnten. PCR-Tests sind wegen ihrer biochemischen Bestandteile nicht unbegrenzt haltbar. Heute werden statt PCR-Tests immer mehr Antigen-Tests eingesetzt. (pbe)

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