120 Jobs weg
Milchverarbeiter Hochdorf schliesst Fabrik

Milchverarbeiter Hochdorf schliesst seine Fabrik in Hochdorf LU. 120 Jobs sind weg. Dafür werden in Sulgen TG rund 45 Stellen geschaffen. Die Gründe.
Publiziert: 31.08.2021 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2021 um 15:01 Uhr
120 Jobs weg: Milchverarbeiter Hochdorf will seine Produktion bis 2023 in Sulgen TG bündeln.
Foto: Keystone

Der kriselnde Milchverarbeiter Hochdorf schliesst seine Fabrik in Hochdorf LU in den nächsten Jahren schrittweise und baut dort mehr als 100 Stellen ab. Bis 2023 soll die Produktion am Standort in Sulgen TG gebündelt werden, teilte Hochdorf am Dienstag mit. Grund für die Umstellung sei die angespannte Bilanzsituation. Zwar habe das Unternehmen in den vergangenen Quartalen das operative Geschäft stabilisiert und Beteiligungen verkauft oder geschlossen, dennoch leide Hochdorf nach wie vor unter einer hohen Schuldenlast von etwa 100 Millionen Franken. Diese sei auf die 2019 gescheiterte Vorwärtsstrategie zurückzuführen.

Indem das Unternehmen seine Aktivitäten im modern ausgestatteten Werk in Sulgen bündelt, will Hochdorf ab 2024 jährlich 7 bis 9 Millionen Franken einsparen. Zudem soll das Areal in Hochdorf verkauft werden. Das Unternehmen hofft, bis Ende Jahr einen Käufer dafür zu finden.

Der geplante Umbau der Gruppe führt laut der Mitteilung zu einem Abbau der Stellen in Hochdorf von heute etwa 190 auf rund 70 per Ende 2023. Bedeutet: 120 Jobs sind weg. Einzig die Konzernleitung und Verwaltung der Gruppe bleiben in Hochdorf.

Investitionen nicht wirtschaftlich

Gleichzeitig werden in Sulgen rund 45 Stellen geschaffen. Bereits heute arbeiten laut der Mitteilung doppelt so viele Mitarbeitende in Sulgen wie in Hochdorf. Das Unternehmen werde mit den Sozialpartnern Kontakt aufnehmen, um den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, heisst es.

In die Anlagen in Hochdorf müsste in den nächsten Jahren erheblich investiert werden, was das Unternehmen wirtschaftlich nicht stemmen könnte, wird der Schritt weiter begründet. Der Produktionsstandort in Sulgen hingegen sei im Bereich der Baby-Care-Anlagen topmodern und habe genügend Kapazität, um die Produktion dort zusammenzuführen.

Durch die Werksverlagerung werde der Standort Sulgen «in allen Bereichen profitabler», indem die verarbeitete Rohstoffmenge und damit auch die Auslastung steigen würden. (SDA)

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