Corona hat der Winter-Saison letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt wie gewohnt erst im Frühjahr, wurden viele Skigebiete wegen Ausbruch der Pandemie bereits im Februar geschlossen.
Auch in der Skiregion Adelboden-Lenk BE schlossen die Betreiber früher als sonst die Pisten.
Umso grösser war die Vorfreude von Stammgast Thomas Ameter* auf die Wintersaison 2020/21. Keinesfalls habe er mit einer derartigen Verteuerung seines Saisonabonnements gerechnet, sagt BLICK-Leser Ameter. «Es geht mir ums Prinzip, dass in der derzeitigen Lage heute die Preise einfach massiv erhöht werden.»
Die Familie Ameter fährt seit über 20 Jahren nach Lenk zum Skifahren. Seit sieben Jahren kaufen sie das Saisonabonnement. «Nun hatten wir erwartet, dass die Skibahnen den Leuten etwas entgegenkommen. Aber das Gegenteil ist der Fall», wettert Stammgast Ameter.
111 Franken teurer
Er rechnet vor: Der Abo-Preis betrug für die ganze Saison von Dezember 2019 bis April 2020 666 Franken. «Wir haben nichts zurückbekommen, sprich wir mussten den vollen Preis bezahlen.» Als Dank koste das Abo für die Saison von Dezember 2020 bis April 2021 nun satte 777 Franken. «Kein Rabatt, überhaupt nichts.»
Satte 111 Franken beträgt die Preiserhöhung – und verärgert die treuen Stammgäste wie Ameter: «Das ist der Dank der Lenker-Bergbahnen an ihre Saisonabonnenten.»
Ameters Ski-Abo, der sogenannte Top4-Skipass, umfasst neben Adelboden-Lenk auch noch die Gebiete Gstaad, die Jungfrau-Ski-Region und Meiringen-Hasliberg.
Teure Saison wegen Investitionen
Die Jungfraubahnen Management AG verteidigt die Preiserhöhung: Man habe ja auch investiert. «Die Preiserhöhung erfolgt aufgrund von Investitionen aller beteiligten Skigebiete in neue Anlagen und gesteigerter Qualität», sagt eine Sprecherin zu BLICK. Zum Beispiel gab es eine neue Beschneiungsanlage.
Von letzterer profitierte auch das Skigebiet Lenk. «Schon nur für den Komplettausbau der Beschneiung am Betelberg wurde ein Betrag von über 15 Millionen Franken investiert», sagt ein Sprecher der Bahn. «Nebst Ausbau der Beschneiung wurden unter anderem auch in neue Pistenfahrzeuge sowie neue Fun-Anlagen investiert.»
Für Ameter und seine Familie ist das nur ein schwacher Trost.
*Name geändert