1,5 Milliarden Franken weniger
Personalverband wehrt sich gegen Sparübung bei der Credit Suisse

Die Credit Suisse hat eine weitere Sparrunde angekündigt. Nun wehrt sich der Schweizerische Bankpersonalverband.
Publiziert: 28.07.2022 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2022 um 17:18 Uhr
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Thomas Gottstein muss den Posten als CS-CEO räumen.
Foto: keystone-sda.ch

Die Credit Suisse gleicht seit dem Knall am Mittwoch erneut einer Grossbaustelle: Der CEO wird ausgetauscht, die Strategie neu ausgerichtet, die Kosten gesenkt. 1 bis 1,5 Milliarden Franken weniger will die Bank ausgeben – auf dem Buckel der Angestellten! So zumindest die Befürchtung des Personals.

«Ehrgeizige Einsparungsziele dürfen nicht auf dem Rücken der gewöhnlichen Mitarbeitenden ausgetragen werden», schreibt dazu der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV). Man sei äusserst beunruhigt über die Entwicklung bei der Credit Suisse.

Wo genau die CS den Gürtel enger schnallen wird, ist noch unklar. Unbestritten ist: 1 Milliarde Franken lässt sich ohne Stellenabbau kaum einsparen. Dass es noch keinen klaren Fahrplan gibt, findet der Personalverband problematisch: «Die Umsetzung der Sparrunde ist unklar, das löst bei den Mitarbeitenden auch in der erfolgreich arbeitenden Schweizer Einheit Fragen für ihre persönliche Zukunft aus.»

Die Schweizer Division würde eigentlich gute Ergebnisse abliefern. Das bestätigt der Blick auf die Zahlen: Die CS hat im 2. Quartal zwar einen Verlust von 1,6 Milliarden Franken eingefahren. Doch das Schweizer Geschäft war mit einem Plus von 400 Millionen profitabel.

Erwartungen an den neuen Chef

Der Verband greift auch das Management der Credit Suisse direkt an: «Es kann nicht sein, dass die Mitarbeitenden der Credit Suisse in der Schweiz nun den Preis für die verfehlte Geschäftspolitik von Teilen der Konzernleitung der Credit Suisse Group bezahlen.» Die Gewerkschaft fordert deshalb den Erhalt sämtlicher Stellen in der Schweiz.

Vom neuen Chef Ulrich Körner (59) erwartet der Verband ein «klares Bekenntnis zum Bankenplatz Schweiz». Neben dem Erhalt der aktuellen Stellen in der Schweiz sollen auch Arbeitsplätze aus dem Ausland zurückgeholt werden. «Contracting und Outsourcing soll eingeschränkt werden», lässt sich der Verband zitieren. «Viele Mitarbeitende der Credit Suisse haben schwierige Monate hinter sich. Der Druck, der auf ihnen lastet, ist enorm.»

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