Die Skigebiete in der Schweiz müssen weiter zittern. Mitten in den Weihnachtsferien machen das milde Klima und der fehlende Schnee den Betreibern vielerorts einen Strich durch die Rechnung. Nun die nächste Hiobsbotschaft: Mit frostigen Temperaturen auch in den nächsten Tagen nicht zu rechnen. Die Nullgradgrenze pendelt sich bei über 2500 Metern ein.
Hochwang GR, Moléson FR, Marbach-Marbachegg LU: Die Liste der geschlossenen kleineren Skigebiete wurde zuletzt immer länger. Und auch Gebiete, die eigentlich als schneesicher galten, haben zum Teil allergrösste Mühe, ihr Angebot aufrechtzuerhalten. Vielerorts ist stattdessen Wandern angesagt.
«Richtig kalt wird der Januar garantiert nicht mehr», sagt Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick. Es bleibt weiter mild. Konkret: zwischen 8 und 12 Grad. Der Normalfall im Januar seien eigentlich 4 Grad im Mittelland.
Rekord-Januar möglich
Schon an Silvester war es viel zu warm. Der warme Jahreswechsel lässt den Wetterexperten nicht kalt. Einmalig sei dieser «exorbitant milde» Start ins Jahr 2023. Einen rekordverdächtig warmen Januar kann er deshalb auch nicht ausschliessen.
Zwar könne in den mittleren Lagen auch Schnee fallen, lange liegen bleiben die weissen Flocken aber nicht, so die Prognose des Wetterexperten. Bei so einem Wetter dürfen bei den Schweizern keine Wintergefühle aufkommen, so der Meteorologe.
Grund für diesen Mini-Frühling ist der stabile Polarwirbel. Das ist ein starkes Luftband, das sich in einer Höhe von 20 bis 50 Kilometern von West nach Ost dreht. Der Polarwirbel kann das Wetter extrem beeinflussen. Der Polarjet, ein starker Westwind, hält den Wirbel in den letzten Wochen im Zaum. Kaltluft bleibt dadurch im Wirbel und gelangt nicht zu uns, stattdessen strömt warme Luft nach Europa.
Dunkle Wolken sind unterwegs
Wie sich die Situation im Februar auf die Skiferien hin verändert, kann Marquardt nicht vorhersagen. Wenn der Polarwirbel weiterhin stabil bleibt, dürfte das milde Wetter anhalten. Frühling statt Winter.
Diese Woche bringen dunkle Wolken Regen in die Schweiz. Und: Es dürfte stürmisch werden. Laut den Modellen streifen die schweren Stürme die Schweiz aber nur. So wie letztes Jahr, als Orkantief Zeynep über Europa zog und für Chaos sorgte. Im benachbarten Ausland kamen sogar Menschen ums Leben.