Grau im Flachland, Martinisommer in den Bergen
Wie lange müssen wir diese Nebelsuppe noch ertragen?

Das stabile Hochdruckgebiet Xelat bringt graues Wetter und sinkende Temperaturen in die Schweiz. Einen Wetterwechsel wird Mitte November erwartet. Bis dahin bleibt es im Flachland neblig, während in den Bergen die Sonne scheint.
Publiziert: 30.10.2024 um 15:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2024 um 16:35 Uhr
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Hoch Xelat sorgt in der Schweiz für goldenes Oktoberwetter und einen Martinisommer. Im Flachland dominiert jedoch der Nebel.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trocken, grau und in den Bergen schön
  • Ein Wetterwechsel wird zwischen dem 10. und 15. November erwartet
  • Temperaturen sinken nächste Woche auf knapp 10 Grad
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christina BenzRedaktorin News

Trocken, grau und in den Bergen schön – so wird es noch eine Weile bleiben. Dafür verantwortlich ist das stabile Hoch Xelat über Mitteleuropa. Dominik Jung von wetter.net meint sogar, es wäre möglich, dass sich diese extreme Wetterlage unter Umständen bis weit in den Winter bestehen bleibt.

«Es handelt sich um ein Omega-Hochdruckgebiet, die regenerieren sich gerne und sind somit langanhaltend», führt Meteorologe Roger Perret von Meteo News aus. Von einem Omega Hoch wird gesprochen, wenn sich ein stabiles und blockierendes Hoch über Mitteleuropa etabliert. Für Perret ist ein Umschwung aber absehbar: «Zwischen etwa dem 10. und 15. November könnte es zu einem Wetterwechsel kommen», so Perret. Bis dahin bleibt das Wetter grösstenteils unverändert. Oben blau, unten grau ist die Devise.

Martinisommer in den Bergen

Der Meteorologe spricht von langweiligem Wetter. Es gebe nichts Spannendes, das Wetter verändere sich kaum. «Nebel und Hochnebel liegen über dem Flachland», erklärt Perret. Die Obergrenze schwanke zwischen 800 und 1200 Metern und es gebe keine Auflockerung. Anders sieht es oberhalb der Nebelsuppe aus: «In den Bergen bleibt es wolkenlos und strahlend», so der Experte.

In den Bergen herrscht derzeit fast schon sommerliches Wetter, auch bekannt als goldener Oktoberwetter. Im November heisst die Schönwetterphase dann Martinisommer. «Die Temperaturen sind jenseits von Gut und Böse», so der Wetterexperte. Die Null-Grad-Grenze schwanke um die 4000 Meter, fast rekordverdächtig.

Die Temperaturen gehen langsam in den einstelligen Bereich

Im Flachland sind die Temperaturen derweil auf Talfahrt. «Diese Woche haben wir im Nebel noch 11 bis 14 Grad, nächste Woche werden es knapp 10 Grad», so Perret. Durch die längeren Nächte wird die Luft immer kühler. Dazu lasse Xelat keinen Luftwechsel zu, wodurch keine wärmere Luft zu uns dringen könne.

Auch Regenwolken werden länger nicht über der Schweiz hängen. Hoch Xelat hält sie von uns fern. Perret sieht keine grösseren Auswirkungen für das Ökosystem. «Die Bäume gehen in die Winterruhe über, die Böden sind recht gut gesättigt», erklärt der Wetterexperte. Nur der Boden in den Bergen könnte durch das milde und fast schon sommerliche Wetter austrocknen.

«Lange Hochdrucklagen sind keine Seltenheit»

Wie geht es nach den grauen Wochen weiter? «Was danach kommt, ist nicht vorhersehbar. Ob es dann mit Westwinden milder oder mit Luft aus dem Norden kühler wird, kann noch nicht gesagt werden.»

Der Meteorologe zweifelt jedoch stark daran, dass das stabile Hochdruckgebiet den Winter überdauern wird. «Es ist ein sehr stabiles Hoch, aber es wird nicht länger als ein oder zwei Wochen bestehen», prognostiziert Perret. Sobald der Nebel verschwindet, wird der Frost kommen. Er fügt hinzu: «Lange Hochdrucklagen im Herbst sind keine Seltenheit. Fast jedes Jahr gibt es eine längere Schönwetterlage in den Bergen.»

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