Auf einen Blick
- Schweiz erwartet rekordverdächtigen Neuschneemengen im Flachland
- Tief Renate bringt massive Schneefälle, Warnungen bis Gefahrenstufe 4
- Lugano hält Schneerekord mit 38 Zentimetern
Die Schneewalze rollt über die Schweiz – Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen kann die Schneefallgrenze auf 200 Meter über Meer sinken, schreibt Meteo Schweiz. Dies sorgt für rekordverdächtige Neuschneemengen im Flachland.
Vor allem das zentrale und östliche Mittelland sowie Teile der Nordwestschweiz geraten unter den Schnee-Hammer. Hier werden auch in tiefen Lagen verbreitet 10 bis 25 Zentimeter, gebietsweise bis 30 Zentimeter Neuschnee erwartet. In höheren Lagen oberhalb von etwa 800 Metern könnten bis zu 40 Zentimeter Schnee fallen. Richtung Schaffhausen und der Bodenseeregion dürften die Schneemengen tendenziell wieder abnehmen.
Die Renate ist schuld
Der Bund hat die Gefahrenstufe 3 von 5 für einen Grossteil der Schweiz ausgesprochen. Im Nordwesten sogar Stufe 4 – grosse Gefahr. Wälder und Bäume sollen gemieden werden und im Strassen-, Schienen- und Luftverkehr kann es zu Beeinträchtigungen kommen.
Grund für die Schneemassen ist das Tief Renate. Ostwärts zieht es über die Schweiz und bringt viel Niederschlag in Form von Schnee. Zeitweise können auch Eiskörner oder lokal gefrierender Regen im Übergangsbereich zwischen Regen und Schnee auftreten, schreibt Meteo Schweiz.
Ein Vergleich mit der Vergangenheit zeigt Meteo News die Dimension: Am 5. März 2006 brachte eine ähnliche Wetterlage in Zürich 53 Zentimeter und in Basel 49 Zentimeter Neuschnee. Damit könnten die bisherigen Neuschneemengen im November übertroffen werden.
Rekorde in der Schweiz
Die Messreihen der einzelnen Stationen zeigen von Jahr zu Jahr grosse Schwankungen beim Zeitpunkt der ersten Schneedecke, schreibt Meteo Schweiz. Das zeigen auch die Daten, die Blick vorliegen. Wann kamen die grossen Schneemassen zu Beginn des Winters?
Keine Überraschung: Die höchste Neuschneemenge wurde auf dem Säntis, der zweithöchsten Messstation der Schweiz auf 2501 Metern über Meer, verzeichnet. Dort wurden beeindruckende 90 Zentimeter an gleich zwei Tagen gemessen – am 8. November 1952 und am 26. November 1969. Überraschender ist jedoch, dass auch Göschenen, auf nur 950 Metern über Meer, am 30. November 2009 diese Rekordsumme erreichte.
Schneekönigin Lugano
Lugano überzeugt im Schnee-Ranking, Basel stinkt dagegen ab. Auf dem Schnee-Podest der grössten Städte der Schweiz steht die Grossstadt im Tessin ganz oben: Mit beeindruckenden 38 Zentimetern Neuschnee am 18. November 1888 sichert sie sich souverän den ersten Platz.
Platz zwei geht an St. Gallen, wo am 22. November 1965 stolze 36 Zentimeter gemessen wurden. Den dritten Platz belegt Luzern mit 28 Zentimetern, die am 16. November 1919 fielen – Podestplatz für die Stadt am Vierwaldstättersee.
Knapp dahinter reiht sich Genf: Mit 27 Zentimetern am 24. November 1965 landet die Stadt auf Platz vier. Zürich, der grösste urbane Hotspot des Landes, schafft es mit 25 Zentimetern am 22. November 1990 gerade noch auf den fünften Platz. Bern sichert sich mit 22 Zentimetern am 27. November 1996 noch Platz 6.
Und Basel? Die Rheinstadt bleibt mit mageren 14 Zentimetern am 16. November 1952 weit abgeschlagen. Dafür gibt es höchstens den Partizipationspreis.