Nicht nur in der Super-League-Tabelle, auch im nationalen Tiktok-Vergleich kommt momentan kein Klub an YB ran. Mit knapp 300-Tausend Followern haben die Berner fast doppelt so viele Fans wie ihr erster Verfolger Servette. Doch dieser Erfolg YBs kommt nicht von ungefähr.
Als einer der ersten Schweizer Sportvereine setzte man Anfang 2020 auf das chinesische soziale Medium und erarbeitete sich während der Coronapandemie bereits ein Konzept. «In erster Linie sucht YB mit Tiktok die Nähe zu den Fans und möchte die Reichweite auf den sozialen Medien vergrössern», antwortet der Klub auf Blick-Nachfrage.
«Mit der Coronapandemie erwies sich der neue Kanal als sehr dankbar, um mit der Community auf digitalem Weg stärker in Kontakt zu bleiben.» Man teste und analysiere regelmässig, welche Formate und Inhalte auf der Plattform funktionieren: «Wir sind sehr darauf bedacht, nur Trends zu verfolgen, welche zum Klub und der Fussball-Community passen.» Allerdings sorgten nicht nur «die Einblicke hinter die Kulissen und die neuartige Nähe zu den Spielern», sondern auch der sportliche Erfolg für die grösser werdende digitale Beliebtheit.
Der FCZ verpasst den Boom
Den Tiktok-Boom verschlafen hat allerdings der amtierende Schweizer Meister FC Zürich. Bis zum 1. Januar 2023 suchte man den Stadtklub noch vergeblich auf der Plattform. Seither postet der FCZ allerdings praktisch täglich mindestens ein Video.
Gegenüber Blick lässt der FCZ verlauten, dass man die Entwicklung verschiedenster Social-Media-Kanäle stets beobachtet und diskutiert habe. «Zudem war das Feedback aus Fankreisen zu Beginn eher skeptisch, weshalb wir uns ebenfalls Zeit gelassen haben.» Auch während der Meistersaison verzichtete man auf einen Account, vor allem aus «ressourcentechnischen Gründen».
Irgendwann sei dann aber der Zeitpunkt gekommen, als «auch der FC Zürich über Tiktok eine etwas jüngere Fan-Community erreichen» wollte. Dazu bedient er sich «plattformspezifischer, teilweise lustiger Inhalte», um den Fans einen Blick hinter die Kulissen des Super Ligisten zu gewähren.
Besser siehts immerhin beim Stadtrivalen GC aus. Die Hoppers sind seit über drei Jahren auf Tiktok und haben sich in dieser Zeit immerhin rund 37'000 Follower erarbeitet.
Winti inexistent – Bern führt auch im Hockey
Als einziger der zehn Super-League-Klubs ist übrigens Winterthur nicht auf Tiktok vertreten – noch. «Ja, wir haben es vor, allerdings terminlich und inhaltlich noch nicht im Detail bestimmt», antwortet der FCW. Bislang habe man auf einen TikTok-Account verzichtet, da «wir als Aufsteiger medial noch nicht auf der Höhe der Super-League-Klubs waren», auch in personeller Hinsicht.
Und weiter gehts mit Bern vor Zürich. Das ist nämlich auch in der Hockey-Tiktok-Rangliste so. Der SC Bern knackt als einziger Hockeyklub in der Schweiz die Marke von Zehntausend Followern. Die Berner sprangen im Gegensatz zu anderen National-League-Konkurrenten bereits 2019 auf den Tiktok-Zug. «Die Idee war, früh den Aufsprung auf eine neue Plattform zu machen, dort eine neue Generation mit SCB-Inhalten zu erreichen und die Fan-Community weiter zu vergrössern», erklärt der Hockeyklub gegenüber Blick.
Gesetzt werde auf eigene Ideen, allerdings würden die Berner auch Social-Trends auf den SCB adaptieren. «Wir übernehmen einerseits Formate, die auch auf den anderen SCB-Kanälen ausgespielt werden, produzieren aber regelmässig Inhalte explizit für Tiktok», so der SCB weiter. Für die kommende Saison werde man intern jeden Kanal, darunter Tiktok, «neu diskutieren punkto Ausrichtung, Inhalte und Relevanz».
Romands stark vertreten
Auffällig: Mit den Super Ligisten Servette, Sion, dem Volleyballklub Lausanne UC und Challenge Ligist Lausanne-Sport befinden sich vier Vereine aus der Romandie in den Top 6. Letzterer spürte seit dem jüngsten Besuch von Fussball-Legende Ronaldinho einen erheblichen Aufschwung.
Der Volleyballklub Lausanne UC schaffte es dank des Booms eines Viral-Hits in die Top 5. Ein Trainingsvideo, vor rund einem Jahr gepostet, sammelte bisher 17 Millionen (!) Aufrufe.
- YB (Fussball, Super League) – 297 Tsd. Follower
- Servette (Fussball, Super League) – 165 Tsd. Follower
- FC Basel (Fussball, Super League) – 127 Tsd. Follower
- Sion (Fussball, Super League) – 73 Tsd. Follower
GC (Fussball, Super League) – 37 Tsd. Follower
- Lausanne UC (Volleyball, NLA) 32 Tsd. Follower
- Lausanne-Sport (Fussball, Challenge League) – 24 Tsd. Follower
- FC Zürich (Fussball, Super League) – 13 Tsd. Follower
- SC Bern (Eishockey, National League) – 11 Tsd. Follower
- FC St. Gallen (Fussball, Super League) – 9800 Follower
[Stand 3. März 2023]
- YB (Fussball, Super League) – 297 Tsd. Follower
- Servette (Fussball, Super League) – 165 Tsd. Follower
- FC Basel (Fussball, Super League) – 127 Tsd. Follower
- Sion (Fussball, Super League) – 73 Tsd. Follower
GC (Fussball, Super League) – 37 Tsd. Follower
- Lausanne UC (Volleyball, NLA) 32 Tsd. Follower
- Lausanne-Sport (Fussball, Challenge League) – 24 Tsd. Follower
- FC Zürich (Fussball, Super League) – 13 Tsd. Follower
- SC Bern (Eishockey, National League) – 11 Tsd. Follower
- FC St. Gallen (Fussball, Super League) – 9800 Follower
[Stand 3. März 2023]
Klare Verhältnisse also auf Klubebene. Doch noch klarer ists in der Rangliste der Schweizer Sportlerinnen und Sportler. Dort führt – wer hätte das gedacht – eine Bernerin.
Alisha Lehmann – 7 Mio. Follower
Gerade erst hat Alisha Lehmann (24) im Schweizer Instagram-Ranking Roger Federer überholt, nur Ivan Rakitic hat die Fussballerin dort noch vor der Nase. Auf Tiktok kann der Bernerin allerdings niemand das Wasser reichen – und das mit riesigem Abstand.
Lehmann begeistert ihre 6,6 Millionen Follower vor allem mit Einblicken in ihr Privatleben, Ferienbildern und viralen Challenges. Fussballclips gibts bei der 24-Jährigen nur selten zu sehen.
Andri Ragettli – 1,9 Mio. Follower
Der König des Parcours erreichte durch seine verrückten Videos weltweite Bekanntschaft. Ob Freestyle-Ski, Wasserspringen oder seine legendären Indoor-Parcours: Bei Ragettli (24) kommen die Follower voll auf ihre Kosten.
Granit Xhaka – 301 Tsd. Follower
Nati-Captain Granit Xhaka (30) ist zwar nicht der aktivste Tiktok-User, schafft es aber dennoch in die Top 3 der erfolgreichsten Schweizer Sportler auf der Plattform. Bei Xhaka gibts private Videos mit seiner Frau Leonita zu sehen und beispielsweise auch die ersten Schritte seiner zweiten Tochter Laneya.
Charyl Chappuis – 248 Tsd. Follower
Der U17-Weltmeister von 2009 setzt sich äusserst knapp gegen all seine männlichen Schweizer Fussball-Kollegen durch. In seinem Mutterland Thailand ist Chappuis (31) ein Star, seitdem er die thailändische Nationalmannschaft 2014 überragend zum Sieg der Südostasienmeisterschaft schoss.
Ivan Rakitic – 246 Tsd. Follower
Dicht hinter Chappuis folgt der in Rheinfelden geborene Schweiz-Kroate Ivan Rakitic (34). Rakitics Erfolgsstrategie ist eine Mischung aus Fussballszenen von Sevilla-Partien, Trainingsvideos oder auch Einblicke in seinen Schweiz-Besuch.
- Alisha Lehmann (Fussball) – 6.6 Mio. Follower
- Andri Ragettli (Ski Freestyle) – 1.9 Mio. Follower
- Charyl Chappuis (Fussball) – 246 Tsd. Follower
- Ivan Rakitic (Fussball) – 244 Tsd. Follower
- Granit Xhaka (Fussball) – 234 Tsd. Follower
- Ramona Bachmann (Fussball) – 99 Tsd. Follower
- Noah Okafor (Fussball) – 48 Tsd. Follower
- Pat Burgener (Snowboard) – 42 Tsd. Follower
- Eleni Rittmann (Fussball) – 40 Tsd. Follower
- Riola Xhemaili (Fussball) – 33 Tsd. Follower
[Stand 3. März 2023]
- Alisha Lehmann (Fussball) – 6.6 Mio. Follower
- Andri Ragettli (Ski Freestyle) – 1.9 Mio. Follower
- Charyl Chappuis (Fussball) – 246 Tsd. Follower
- Ivan Rakitic (Fussball) – 244 Tsd. Follower
- Granit Xhaka (Fussball) – 234 Tsd. Follower
- Ramona Bachmann (Fussball) – 99 Tsd. Follower
- Noah Okafor (Fussball) – 48 Tsd. Follower
- Pat Burgener (Snowboard) – 42 Tsd. Follower
- Eleni Rittmann (Fussball) – 40 Tsd. Follower
- Riola Xhemaili (Fussball) – 33 Tsd. Follower
[Stand 3. März 2023]