Slopestyle und Halfpipe am Laax Open
Snowboard-Talent Hasler wählt das Mammutprogramm

Normalerweise spezialisieren sich Snowboarder auf Slopestyle oder Halfpipe. Jonas Hasler hingegen hat keine Lust, sich zu entscheiden. Und beweist in Laax, dass er die Doppelbelastung aushält.
Publiziert: 20.01.2024 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 08:21 Uhr
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Seit zwei Jahren springt der 17-Jährige im Weltcup mit, eine Knieverletzung bremste ihn allerdings in der vergangenen Saison aus.
Foto: Swiss Snowboard
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Nina KöpferRedaktorin Sport

Würde Jonas Hasler (17) Ski Alpin fahren, stünde sein Name heute wohl in jeder Zeitung. Denn am Freitag hat er seine ersten Weltcuppunkte abgeräumt – aber eben nicht im Ski Alpin, sondern im Slopestyle, auf dem Snowboard am Laax Open. «Alle sagen mir, das sei megagut. Aber mich ärgert es schon ein bisschen, dass ich es nicht ins Halbfinale geschafft habe», erzählt er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Denn auch in der grössten Pipe der Welt fühlt sich der Thurgauer Teenager wohl – das beweist er wenig später, als er als bester Schweizer in der Halfpipe mit Rang 16 nur ganz knapp am Finale vorbeischrammt.

Hasler ist mit seinen Doppel-Starts ein absoluter Exot. Nur gerade das australische Wunderkind Valentino Guseli (18) bestreitet ebenfalls Wettkämpfe in der Halfpipe wie auch im Slopestyle. Es gab einige Leute, die dem Schweizer Snowboardtalent davon abgeraten haben, beide Disziplinen zu verfolgen. «Eine Sache allein sei schon genug schwer, fanden sie. Aber was ich in der Halfpipe lerne, hilft mir auch beim Slopestyle und umgekehrt», erklärt Jonas Hasler.

Wer cool sein will, muss Boarder sein

Das der vielseitig talentierte Thurgauer überhaupt auf dem Board steht, war lange kein Thema. Bis er sieben war, wollte er mit Ski an den Füssen Profi werden. In Laax GR, wo seine Eltern eine Ferienwohnung besitzen, schaute er zu seinem grossen Vorbild, Freeskier Andri Ragettli (25) auf. «Doch dann hat mir jemand in der Trampolinhalle gesagt: ‹Jonas, wenn du Ski fährst, findest du nie eine Freundin! Boarder sind viel cooler.›» Der damalige Klein-Jonas war tief beeindruckt davon – und zog die Konsequenzen. Fortan jagte er mit einem statt zwei Brettern durch den Laaxer Snowpark.

Durchaus zur Freude seiner Eltern, Patrik und Sabine Wehr-Hasler, die beide auf dem Board bei Olympia mit dabei waren. Bevor Jonas bei Swiss Snowboard ins Kader aufgenommen wurde, waren sie seine Coaches.

Energie für zwei

Und obschon Jonas nun zu den Coolen gehört (wobei er einwendet, dass Freeskier genauso cool seien), hat er keine Freundin. «Keine Zeit», sagt er. Das ist verständlich. Denn zwei Disziplinen zu fahren, bedeutet auch doppelt so viele Trainings und am Wettkampftag doppelt so viele Runs.

«Ich bin jung, ich habe die Energie dazu. Ich kann schon verstehen, wenn die älteren Jungs da keinen Bock mehr drauf haben», erklärt Hasler, der mittlerweile in Laax zu Hause ist. Dafür verzichtet er auf den wilden Lifestyle, den manche in der Szene gerne pflegen. «Partys und Alkohol sagen mir nichts. Da geniesse ich es lieber bis ganz zuletzt am Berg.»

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