Pat Burgener feiert in Laax sein Halfpipe-Comeback
«Wusste nicht, ob ich zurückkehren werde»

Am Laax Open 2022 nahm Snowboarder Pat Burgener das letzte mal am Weltcup teil. Nun wagt er ein Comeback – nach Hochs, Tiefs und einer rekordverdächtig kurzen Vorbereitungszeit.
Publiziert: 19.01.2024 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2024 um 18:58 Uhr
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Nach den Olympischen Spielen 2022 (Burgener erreichte Rang 11) legte er eine zweijährige Pause ein.
Foto: AFP
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Nina KöpferRedaktorin Sport

Genau zwei Jahre ist es her, seit Pat Burgener (29) das letzte Mal an einem Weltcup durch die Halfpipe gebrettert ist. Diese zwei Jahre waren für das Multitalent eine emotionale Achterbahn. Von dunklen, depressiven Phasen bis hin zu absoluter Euphorie hat er alles erlebt. Nun kehrt er in Laax zurück in die Pipe - mit gerade mal drei Tagen Vorbereitung! «Es ist unglaublich krass! Ich war mir nicht sicher, ob ich je wieder Pipe fahren würde, ehrlich gesagt», erzählt ein gut gelaunter Burgener nach einer stürmischen Trainingssession oben auf dem Crap Sogn Gion.

Der Lausanner wirkt gelassen, obschon sein grosses Wettkampf-Comeback bevorsteht. «Die Nervosität hält sich in Grenzen, weil ich keine Erwartungen habe», erklärt er. Während das restliche Starterfeld seit Oktober auf dem Schnee trainiert, hat Burgener erst in Laax mit dem Training in der Pipe begonnen. «In drei Tagen habe ich alles nachgeholt, wofür die anderen drei Monate brauchten», erzählt der Halfpipe-Profi scherzend. «Ich habe innert zwei Tagen alle meine Tricks abgerufen, es ist echt unglaublich. Mental geht es mir megagut, ich geniesse es so fest im Moment.» Dahinter steckt eine Menge Arbeit. «Jeden Tag ging ich um 10:00 Uhr schlafen. Jeden Morgen Yoga, Training am Morgen, Training am Nachmittag, es war intensiv.» Nun zahlt sich die Mühe aus. 

Unerklärliche Schmerzen

Noch vor einem Jahr sah die Situation beim Romand ganz anders aus. Nach den Olympischen Spielen konzentrierte sich Burgener auf seine musikalische Karriere, veröffentlichte Songs, spielte Konzerte und Festivals. Eine intensive Zeit - rückblickend vielleicht ein bisschen zu intensiv: «Ich hatte kaum Zeit, um zu trainieren.» Als er zurück auf den Schnee wollte, machte ihm sein Knie Probleme. Nichts Neues eigentlich. Zwei Mal riss er sich bereits das Kreuzband.

Doch diesmal gab es keine Diagnose. «Kein Arzt konnte mir sagen, was los war. Eineinhalb Jahre lang hatte ich immer wieder Schmerzen.» Ruhig zu Hause zu sitzen und das Knie auskurieren zu lassen, kam für Burger nicht in Frage. «Ich kann mich nicht stillhalten. Darum begann ich in dieser Zeit, Videos zu drehen.» Sein Clip, wie er auf dem Snowboard durch ein ganzes Hotel fährt, ging viral. 

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Vollgas im Wettkampf

Burgener hat sich mit diesen Videos neben den Wettkämpfen und der Musikkarriere ein drittes Standbein erarbeitet, das finanziell lukrativer sei, als im Weltcup mitzufahren. Doch die Finger ganz von Wettkämpfen lassen, kann er eben doch nicht. Er sei ein kompetitiver Typ. Auch wenn er keine Erwartungen hat, will der zweifache Olympionike am Freitag bei seinem Comeback am Laax Open einen perfekten Run runterbringen. «Wenn ich in den Final komme, wäre das wohl das Krasseste, was ich je erreicht hätte.»

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