Was für ein Auftritt der Schweizerinnen in Georgien! Julie Zogg (30) und Ladina Jenny (29) bestreiten einen rein schweizerischen WM-Final im Parallelslalom. In diesem krönt sich Zogg zur Weltmeisterin. Komplettiert wird das Podest von der Österreicherin Sabine Schöffman.
Die beiden Schweizerinnen verlangen sich im Final alles ab. Auch Silbermedaillengewinnerin Jenny liegt zwischenzeitlich vorne, am Ende hat Favoritin Zogg aber mehr Tempo und sichert sich mit einem Vorsprung von 0,26 Sekunden Gold.
Nach ihrem Titelgewinn 2019 in Park City feiert die 30-Jährige ihren zweiten WM-Titel im Parallelslalom. Für Jenny ist der zweite Platz der grösste Erfolg ihrer Karriere. Zuvor konnte sie sich – ebenfalls an der WM 2019 – im Parallel-Riesenslalom über eine Bronzemedaille freuen.
Zogg: Vom Rettungsschlitten zur Goldmedaille
Die Weltmeisterin zeigt sich im Anschluss an ihren Erfolg emotional – kein Wunder, wurde sie doch noch am Sonntag während dem Parallel-Riesenslalom hart von der Piste abgeworfen. «Ich lag am Sonntag im Rettungsschlitten und dachte, es werde unmöglich, heute zu fahren», kann die St. Gallerin ihren Erfolg im Interview mit dem SRF kaum glauben. «Das ganze Team hat so geholfen. Ohne sie und meine Familie wär dieser Erfolg nicht möglich gewesen.»
Weiter versüsst werden ihre Gefühle durch Jennys Silber. «Es ist so schön, dass wir – nachdem es im GS (Parallel-Riesenslalom, d. Red.) für uns beide schwer war – gemeinsam auf dem Podest sein können.» Jenny teilt die Freude trotz kurzer Enttäuschung über verpasstes Gold. «Wir fahren seit jeher, seit den Regionalrennen zusammen und sind gemeinsam unterwegs!» Und nun werden sie gemeinsam einen Doppelsieg an der WM auskosten.
Keine Medaille für die Männer
Eine Enttäuschung setzt es für Patrizia Kummer ab. Nach einer guten Qualifikation am Morgen (Platz 3) scheitert sie bereits im Achtelfinal.
Keinen Grund zum Jubeln gibts an diesem Dienstag auch für die Männer. Dario Caviezel – am Sonntag noch Silbergewinner – scheitert nach einer fehlerhaften Fahrt im Viertelfinal. Kollege Gian Casanova bleibt im Achtelfinal hängen. Den WM-Titel sichert sich der österreichische Routinier Andreas Prommegger vor Landsmann Arvid Auner und dem Kanadier Arnaud Gaudet. (dti)