Mit diesem Sprung gewann Lindvik WM-Gold
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Vor Skandal an Heim-WM:Mit diesem Sprung gewann Lindvik noch WM-Gold

«Ohne das Video wären wir davongekommen»
Norwegens Skandal-Trainer rechtfertigt Anzug-Betrug

Der Betrugsskandal der Norweger sorgt für heftige Diskussionen – und erste Köpfe rollen. Cheftechniker Adrian Livelten und Skiverbandstrainer Magnus Brevig wurden suspendiert. Letzterer versucht nun, den Regelverstoss vor norwegischen Medien zu rechtfertigen.
Publiziert: 11.03.2025 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2025 um 16:49 Uhr
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Marius Lindvik beteuert, dass er nichts von dem Betrug wusste.
Foto: imago/Eibner

Darum gehts

  • Magnus Brevig stellt sich den norwegischen Medien
  • Rechtfertigung: Gewinnen um jeden Preis
  • Ohne das Video wäre der Betrug nicht aufgeflogen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joël HahnRedaktor Sport

Ein heimlich gefilmtes Video hat den Skisprung-Skandal der Weltmeisterschaft ans Licht gebracht. Die Aufnahmen zeigen, wie bereits kontrollierte Anzüge im Hotel der norwegischen Mannschaft nachträglich manipuliert wurden. Aus einem denkwürdigen WM-Tag wurde so ein handfester Betrugsskandal. Verbandstrainer Magnus Brevig (41), der nun suspendiert wurde und selbst auf dem Video zu sehen ist, trat vor die Presse und packte aus: «Wir haben die Anzüge so verändert, dass sie gegen die Vorschriften verstossen. Es war eine bewusste Manipulation – also Betrug.»

Doch warum das Risiko?

Brevig rechtfertigte sich: «Bei Meisterschaften wird das Feld enger, und jeder versucht, seine Leistung zu steigern. Wir hatten zwei Medaillenkandidaten, die wir ganz oben sehen wollten – also mussten wir ihnen die besten Voraussetzungen bieten.»

Zum Vorfall äusserte sich nun auch der ebenfalls suspendierte Servicemann Adrian Livelten (30). «Ich möchte mich bei Marius und Johann für die Situation entschuldigen, in die sie völlig unverschuldet geraten sind. Ebenso entschuldige ich mich bei unseren Sponsoren, der Skisprungfamilie und dem norwegischen Volk», erklärte er in einer Pressemitteilung und zeigt Reue. Mit dieser Aussage versucht Livelten, seine beiden Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang von jedem Verdacht freizusprechen. Er wolle nun voll und ganz zur Aufklärung der Untersuchung mithelfen und kooperieren. 

Die Enthüllung sorgt nun für hitzige Diskussionen: War dies ein Einzelfall oder Teil einer gross angelegten Betrugsstrategie? Brevig behauptet, es sei ein einmaliges Vergehen, das ohne das Video niemals ans Licht gekommen wäre. «Ohne das Video wären wir davongekommen», gab er offen zu. Die Konsequenzen sind noch unklar, doch der Skisprung-Sport steht vor einer Zerreissprobe. Experten fordern strengere Kontrollen, während Fans und Athleten empört sind. Wird dieser Skandal den gesamten Sport verändern?

FIS-Generalsekretär: «Werden jeden Stein umdrehen»

Die FIS hat am Dienstag eine Medienmitteilung verschickt. Erste Resultate aus der eingeleiteten Untersuchung im Manipulationsskandal des norwegischen Skisprungteams werden darin nicht erwähnt, allerdings verspricht der Weltverband bis spätestens 12. März, «über weitere Entwicklungen zu informieren».

Dafür kommt im Schreiben FIS-Generalsekretär Michel Vion zu Wort: «Das Skispringen ist von Natur aus eine Präzisionsdisziplin, bei der die Ausrüstung eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund legen wir Jahr für Jahr grossen Wert auf die Überprüfung der Ausrüstungsvorschriften und -kontrollen, um sicherzustellen, dass die Wettkämpfer die gleichen Bedingungen vorfinden.»

Weiter lässt der 65-Jährige verlauten: «Wir werden jeden Stein umdrehen, um sicherzustellen, dass Respekt und Fairness vorherrschen. Sollten unsere Untersuchungen ergeben, dass drastische Änderungen bei den Ausrüstungsvorschriften notwendig sind, werden wir diese umsetzen.»

Die FIS hat am Dienstag eine Medienmitteilung verschickt. Erste Resultate aus der eingeleiteten Untersuchung im Manipulationsskandal des norwegischen Skisprungteams werden darin nicht erwähnt, allerdings verspricht der Weltverband bis spätestens 12. März, «über weitere Entwicklungen zu informieren».

Dafür kommt im Schreiben FIS-Generalsekretär Michel Vion zu Wort: «Das Skispringen ist von Natur aus eine Präzisionsdisziplin, bei der die Ausrüstung eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund legen wir Jahr für Jahr grossen Wert auf die Überprüfung der Ausrüstungsvorschriften und -kontrollen, um sicherzustellen, dass die Wettkämpfer die gleichen Bedingungen vorfinden.»

Weiter lässt der 65-Jährige verlauten: «Wir werden jeden Stein umdrehen, um sicherzustellen, dass Respekt und Fairness vorherrschen. Sollten unsere Untersuchungen ergeben, dass drastische Änderungen bei den Ausrüstungsvorschriften notwendig sind, werden wir diese umsetzen.»

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