Der polnische Skispringer Dawid Kubacki (33) kämpfte in der letzten Saison um die grosse Kristallkugel. Doch von einem Moment auf den anderen wurde der Gesamtweltcup zur Nebensache. Im März beendete er die Saison vorzeitig und reiste in die Heimat.
Seine Frau Marta sei aus kardiologischen Gründen im Spital, begründete er damals auf Instagram. «Sie ist in einem schlechten Zustand, und die Ärzte kämpfen um ihr Leben. Sie ist in guten Händen, eine starke Frau, und ich weiss, dass sie kämpfen wird».
Unterstützung der Familien
Wochenlang hoffte und bangte er um ihr Leben. Nun spricht er mit «skijumping.pl» über die persönliche Hölle, die er durchlebte. Es sei eine Situation, auf die niemand vorbereitet ist oder vorbereitet sein kann, sagt Kubacki. Besonders schlimm sei es, wenn es einen geliebten Menschen treffe. «Ich weiss, dass man im Spital nicht helfen kann. Aber in einer solchen Situation möchte man einfach nur bei seinen Liebsten sein und sich um seine Kinder kümmern.»
Die beiden Töchter des Ehepaars sind noch klein, die jüngere kam erst im Januar dieses Jahres zur Welt. Die alleinige Betreuung belastete Kubacki stark und liess ihn auch mal verzweifeln. «Vor allem in der Anfangsphase musste ich mich sehr anstrengen. Ich habe oft geweint», gibt er offen zu. Zum Glück waren die Familien des Ehepaars da und unterstützten ihn, während er fast einen Monat bei seiner Frau im Spital wachte.
«Es war ein Wunder»
Überlebt hat sie dank eines Herzschrittmachers, der ihr implantiert wurde. «Die Ärzte haben grossartige Arbeit geleistet», sagt Kubacki. Er weiss, bei wem er sich bedanken muss. «Wir konnten das Spital nach weniger als einem Monat verlassen. Es war sehr schlimm, aber dann begannen sich ihre Herzwerte wieder zu normalisieren. Es war ein Wunder.»
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Noch immer erholt sich seine Frau von dem schweren Eingriff, der eine lange Reha nach sich zieht. Trotzdem hat Kubacki das Skisprung-Training wieder aufgenommen. Langfristig planen kann er aber nicht, die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, welche Möglichkeiten er hat. Denn nach wie vor hat die Gesundheit seiner Frau Priorität. (bir)