Geld gibts nur bei tiefem BMI
Polen löst Gewichts-Zoff im Frauen-Skispringen aus

Die neue Gewichtsregel bei den polnischen Skispringerinnen schlägt auf den Magen.
Publiziert: 12.08.2022 um 20:47 Uhr
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Polen löst mit seiner BMI-Regel im Frauen-Skispringen Diskussionen aus.
Foto: keystone-sda.ch

Adam Malysz, die polnische Skisprung-Legende und mittlerweile Präsident des nationalen Verbandes, greift knallhart durch. Wer zu viel auf den Rippen hat, wird fortan nicht mehr unterstützt. Nur die Mädchen und Frauen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von unter 21 erhalten finanzielle Hilfe.

«Skispringen ist ein brutaler Sport, deswegen haben wir strikte Regeln für unser Nationalteam eingeführt», erklärt der 44-Jährige laut «sport1» gegenüber «Sportowe Fakty». «Deshalb müssen wir strikte Regeln einführen. Mädchen mit einem BMI von 24 oder 25 werden ohnehin im Weltcup chancenlos sein.»

BMI von 21 ist erlaubt

Um dem Magerwahn zuvorzukommen, besagen die FIS-Regeln: Nur wer einen BMI von 21 und mehr aufweist, darf mit der maximal zulässigen Skilänge über den Schanzentisch fliegen. Der Rest muss mit kürzeren Latten auskommen.

Mittlerweile ist dies allerdings kein Nachteil mehr. «Man ist darauf gekommen, dass man mit den kürzeren Skiern geplanter springen kann. Dadurch hat man einen Vorteil, wenn man leichter ist», sagte Daniela Iraschko-Stolz (38), die Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin von Sotschi aus Österreich, Ende 2021 gegenüber der «Sportschau».

«Ein Schritt zurück»

Die strikten Ankündigungen aus Polen lassen wenig überraschend Maren Lundby (27) keineswegs kalt. Die norwegische Überfliegerin setzte vor einem Jahr ein starkes Zeichen, indem sie freiwillig auf die Olympischen Spiele 2022 in Peking verzichtete. Sie war nicht gewillt, ihr Gewicht des Erfolges wegen zu reduzieren.

«Das ist ein Schritt zurück», stellt Lundby in der Zeitung «Verdens Gang» nun klar und spricht von einem «niederschmetternden» Entscheid. «Von den jungen Polinnen wird erwartet, dass sie ihr Gewicht reduzieren, um Unterschlupf im Nationalteam zu finden. Dabei sollten sie diese lieber in das Team aufnehmen und ihnen helfen.» (yap)

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