Auf einen Blick
- Olympiasieger Shaun White gründet einen neuen Freestyle-Wettbewerb
- Startberechtigt sind 36 Athleten, darunter zwei Schweizer Athleten
- Zu gewinnen gibt es ein Rekord-Preisgeld von 1,5 Millionen US-Dollar
Der Slogan seiner neusten Idee ist typisch für Shaun White (38). Der dreimalige Halfpipe-Olympiasieger verkündet bescheiden: «Willkommen in der Zukunft der Wintersportwettbewerbe.» Mehr Show, mehr Zuschauer, mehr Geld. So die Vision von White.
Dafür hat der zurückgetretene US-Amerikaner die Snow League gegründet. Vorerst sind vier Snowboard-Wettbewerbe geplant. In Zukunft sollen Freeski-Wettkämpfe genauso integriert werden wie die Disziplinen Slopstyle und Big Air. Der Startschuss zur Snow League fällt am 7. März in Aspen (USA). In einem Format, das es so noch nie gegeben hat. Startberechtigt sind 36 Athleten – 20 Männer und 16 Frauen.
Diese werden auf Basis eines modifizierten Rankings der World Snowboard Points List ausgewählt. So sollen auch aufstrebende Talente die Chance erhalten, an der Snow League teilzunehmen. In der Premieren-Saison sind mit Pat Burgener (30) und Berenice Wicki (22) zwei Schweizer dabei.
Es winkt ein Rekord-Preisgeld
Neben grosser Vorfreude haben sie auch viele Fragezeichen. «Was uns erwartet? Keine Ahnung!», sagt Burgener. Sicher ist, dass es einiges zu verdienen gibt. Das Gesamtpreisgeld beträgt 1,5 Millionen US-Dollar. Noch nie wurde in einem Snowboard- und Freeski-Wettbewerb so viel Geld ausgeschüttet.
Pro Wettkampf werden über 250'000 US-Dollar unter den Athleten verteilt. Zum Vergleich: Im Weltcup liegt das Preisgeld zwischen 30'000 und 35'000 US-Dollar. Die finanziellen Möglichkeiten verdankt White verschiedenen Investoren. Sie unterstützen die Snow League mit 15 Millionen US-Dollar.
Um ein breites Publikum anzusprechen, planen die Organisatoren Luxusaktivitäten und VIP-Erlebnisse wie bei den US Open. Sie denken dabei an Logensuiten, Zugang zu den Sportlern oder Partys mit Champagner. Wer nur den Wettkampf sehen will, zahlt für einen Eintritt am Finaltag 50 US-Dollar.
Zweite Chance im Hoffnungslauf
Unter anderem der aussergewöhnliche Modus sei das Geld wert, glaubt Gründer White. Der Qualifikationstag beginnt mit vier Gruppen an fünf Athleten. Bei den Frauen sind es vier Gruppen an vier Athletinnen. Alle dürfen zweimal durch die Halfpipe fliegen. Der bessere Lauf zählt.
Die vier Gruppensieger sind direkt für das Finale qualifiziert. Die Zweit- und Drittplatzierten kommen in den Hoffnungslauf. Dort fahren sie wiederum zwei Läufe, von denen der bessere zählt. Die vier Fahrer mit der höchsten Punktzahl komplettieren das Feld.
Rennkalender noch nicht bekannt
Am Finaltag treten die Athleten in direkten Duellen gegeneinander an. Ein Novum im Freestyle-Sport. Wer zuerst zwei Läufe gewinnt, kommt weiter. Der andere scheidet aus. Je besser die Endplatzierung, desto mehr Punkte gibt es. Wer am Ende der vier Events am meisten Zähler hat, darf sich Snow-League-Weltmeister nennen. «Es ist mehr als nur ein Wettbewerb – es ist eine Bühne, um die Allerbesten im Snowboarden zu feiern», sagt White.
Die Termine der Wettkämpfe sind so gelegt, dass sie die Weltcup-Starts der Athleten nicht tangieren. Was das neue Format für die Athletinnen zusätzlich interessant macht: Es zählt für die Olympia-Qualifikation. Das Grossereignis findet 2026 in Italien statt. Wo es mit der Snow League nach Aspen weitergeht, ist noch nicht klar.