Ein letztes Mal wird es wild in diesem Winter. Am Corvatsch im Engadin versammelt sich die Crème de la Crème der Freestyleszene für das Slopestyle-Weltcupfinale. Doch das Finale wird weniger ein nervenaufreibendes Titelrennen, sondern viel mehr ein Schaulaufen der momentan besten Freestyle-Skifahrerin der Welt: Mathilde Gremaud (24).
An der Freiburgerin gab es in diesem Winter kein Vorbeikommen. Im Big Air und Slopestyle war ihr schlechtestes Resultat der Saison ein zweiter Rang. Nicht einmal Freeski-Superstar und Doppel-Olympiasiegerin Eileen Gu (20) konnte ihr im Gesamtweltcup das Wasser reichen. Während Gremaud vor dieser Saison noch keine einzige Kristallkugel gewonnen hat, wird sie nach diesem Wochenende gleich für drei ein Plätzchen zu Hause im Freiburgischen finden müssen.
Energiereserven werden knapp
Wenige Tage vor dem letzten Auftritt macht Gremaud einen entspannten Eindruck. Die Befriedigung, nun endlich diese Kugeln zu gewinnen, sei riesig: «Über die Kugeln freue ich mich mega. Es war mein Saisonziel und alles ist perfekt aufgegangen. Und dass die Saison von A bis Z so perfekt lief, mit so viel Konstanz, ist wirklich die Kirsche auf dem Kuchen.»
Ob sie ihre unheimliche Podest-Serie auch am Weltcupfinale weiterziehen wird? Oder sie ihren Triumph ausgiebig mit zwei lässigen Runs feiert? Eine schwierige Frage, findet Gremaud. Sie zögert lange und erzählt schliesslich lachend: «Ich habe keine Ahnung! Ich merke schon, wie ich langsam ausgepumpt bin. Gestern hatte ich das Gefühl, ich hätte das Skifahren verlernt, so müde war ich. Aber am Wochenende wird es sicher besser. Ob ich einfach runterfahre, um zu feiern, oder doch noch mal 100 Prozent gebe – ich kann es wirklich noch nicht sagen.» Klar ist: Das Weltcupfinale wird so oder so zur ganz grossen Gremaud-Show.