Mit Noé Roth und Pirmin Werner hat die Schweiz zwei ganze heisse Eisen im Kampf um die Medaillen der Skiakrobaten. Ob sie aber wirklich die Chance erhalten, um diese zu springen?
Am Mittwochmorgen machte böiger Wind den Organisatoren in Bakuriani abermals einen Strich durch die Rechnung. Für den Donnerstag ist ein letzter Versuch angesetzt.
Zeitdruck erzwingt Weltcup-Format
Michel Roth, Cheftrainer des Aerial-Teams, spricht von einer frustrierenden Situation. «Wir hatten einen Plan, aber keine Chance, diesen umzusetzen.» Seit ihrer Ankunft hätte man nicht ein anständiges Training durchführen können. Während die Qualifikation der Frauen am Dienstagabend mit mehreren Unterbrüchen durchgedrückt werden konnte, ist sie bei den Männern noch immer ausstehend. Auch am Mittwochmorgen war es mit dem Wind schlicht nicht möglich, zu springen.
Am Donnerstag bietet sich eine letzte Chance, die Medaillenentscheidung durchzuführen – aber nur in verkürztem Form (aus organisatorischen Gründen muss der Anlass bis 14:00 Uhr durch sein). «Sehr schade», findet dies Michel Roth, wird so doch auch Willkür Tür und Tor geöffnet. Die Qualifikation wird nur mit einem Sprung, der Final der besten zwölf nur mit zwei Sprüngen durchgeführt – wobei nur die besten sechs in den Superfinal einziehen. «Wenn du dann im falschen Moment Wind erwischst, nicht auf genügend Tempo kommst, bist du raus aus der Entscheidung.»
Sollte der Event abgebrochen werden müssen, würde die Rangliste aus der Qualifikation (sofern diese beendet werden konnte) gewertet.
Wieso hatte Bakuriani keinen Testlauf?
Das grosse Ärgernis für Roth ist, dass diese Probleme nicht überraschend kommen. «Wenn man einen Probe-Event durchgeführt hätte, hätte man gesehen, dass der Wind ein Problem ist.» Dass es nicht zu diesem kam, hatte verschiedene Gründe. «Da gibt es verschiedene Ausreden», sagt Roth und nennt die Pandemie und den Kriegsausbruch in der Ukraine als Beispiele. «Die Menschen hier versuchen wirklich alles, aber sie haben halt keine Erfahrung damit», nimmt Roth die Helfer und Organisatoren vor Ort zwar auch in den Schutz, der Frust bleibt dennoch.
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Schliesslich hätte die Schweiz mit Noé Roth und Pirmin Werner zwei Medaillenkandidaten. Die beiden Topcracks würden sich vom Drumherum aber nicht beirren lassen. «Sie sind heiss», sagt Roth. Jetzt müssten nur noch die Verhältnisse mitspielen. Wirklich optimistisch ist der Aerials-Cheftrainer aber nicht: «Meine Wetter-App zeigt auch für morgen Wind an.»