Wärme-Wahnsinn an Nordisch-WM
Läufer in kurzen Hosen und bauchfrei, Loipe «wie Mehl»

Es ist warm in Oberstdorf. Zu warm? Während sich die WM-Stars mit dem Tenue zu helfen wissen, leidet die Loipe.
Publiziert: 25.02.2021 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2021 um 14:32 Uhr
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Es ist warm in Oberstdorf: Der Australier Mark Pollock packt darum sein Sommer-Tenue aus.
Foto: Getty Images
Stefan Meier

Die Nordisch-WM in Oberstdorf ächzt unter den warmen Temperaturen. An den ersten Tagen droht den Organisatoren der Schnee praktisch vor der Nase wegzuschmelzen.

«Ich bin seit zwölf Tagen hier und dieser Zeit hat sich der Schnee halbiert», sagt der Schweizer Service-Chef Roger Wachs. «Bis Ende WM wird da nicht mehr viel Schnee sein. Auch wenn sie einen super Job machen.»

Seine Arbeit erschwert es enorm. Schon jetzt gebe es Sektionen, wo er und sein Team nicht mehr drauf dürfen, um Skis zu testen.

Die Sonne brennt im Allgäu vom Himmel. Gegen 17 Grad zeigt das Thermometer am Donnerstag an, stellenweise dürften es auf der Strecke sogar eher 20 Grad gewesen sein.

Australier läuft bauchfrei

Die Wärme macht den Athletinnen und Athleten nicht viel aus. Einige tragen ihre herkömmlichen Anzüge, andere treten mit kurzen Ärmeln an oder holen sogar die kurzen Langlauf-Hosen aus dem Schrank, so wie die Slowenin Eva Urevc. Der Australier Mark Pollock trat beim Quali-Rennen über 10 km am Mittwoch praktisch bauchfrei an. Das Oberteil liess er weg, trug nur die Startnummer.

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Die Loipe ist da schon das grössere Problem. Zunächst wird die Startzeit des Sprints verschoben. Statt erst um 15.15 Uhr starten die Viertelfinals schon um 11.30 Uhr. Kurz vor dem Start wird der Schnee mit Salz präpariert, damit er kompakt bleibt.

«Es war wie Mehl»

Der Effekt hält sich in Grenzen. «Die Spur war sicher anders als in Trainings. Es war wie Mehl, das dann weggefallen ist. Es war anders zum Laufen und ich bin nicht damit zurechtgekommen», sagt Nadine Fähndrich zu «SRF».

Die Sprinterin scheitert schon in der Qualifikation, vor allem an ihrer Leistung, weniger am Schnee. «Ich bin überhaupt nicht vom Fleck gekommen», gesteht sie ein. «Das ist eine der grössten Enttäuschungen in meinem Leben. Es tut mega weh.»

In den Kurven ist der Schnee schon nach wenigen Heats komplett durchgetreten. Alle waten durch den Sulz. Einige stürzen, weil es technisch anspruchsvoller ist.

Hediger als bester Schweizer im Halbfinal

Der Wettkampf kann aber durchgezogen werden. Am besten mit den Bedingungen zurecht kommen Jonna Sundling und Johannes Hösflot Kläbo. Die Schwedin setzt sich vor Maiken Caspersen Falla (No) und Anamarija Lampic (Sln) durch. Der Norweger hält zwei Landsleute in Schach. Erik Valnes und Haavard Solaas Taugböl folgen hinter ihm.

Aus Schweizer Sicht liefert Jovian Hediger ein gutes Ergebnis ab. Er erreicht den Halbfinal, bleibt dort aber hängen und wird schliesslich 12.

Für Laurien van der Graaff ist im Viertelfinal Endstation. Ihr fehlen 0,14 Sekunden fürs Weiterkommen und sie wird 14. Neben Fähndrich scheitern auch Valerio Grond, Erwan Käser und Roman Schaad im Prolog.

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