Tour-Überraschungsmann darf vom Podest träumen
Schwinger verpassten Beda Klee den letzten Schliff

Beda Klee verblüfft an der Tour de Ski weiter. Der Toggenburger sieht sich plötzlich ungewohntem Rummel ausgesetzt – weil seine neue Trainingsformen endlich richtig zu greifen scheinen.
Publiziert: 04.01.2024 um 20:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2024 um 10:16 Uhr
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Beda Klee ärgert sich bei der Zielankunft über das verpasste Podest.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Verkehrte Welt in Davos? Da egalisiert Beda Klee (27) im Klassisch-Rennen über 20 km gerade sein Karriere-Bestergebnis – und doch bekommt er im Ziel einen kleinen Wutanfall.

Wenig später kann er darüber nur noch lachen: «Eigentlich ist es schön, wenn ich mich über einen sechsten Platz aufregen kann. Aber ich habe halt gedacht, dass heute das Podest dringelegen hätte.» Tatsächlich: Wäre der Toggenburger in der Schlussabfahrt in eine schnellere Spur geraten, hätte die fünfte Etappe der Tour de Ski wohl eine Schweizer Sensation gesehen.

Der Traum vom Podest lebt

So oder so: Dank seiner blendenden Form ist der Distanz-Spezialist im Weltcup so stark wie noch nie. Er ist aktuell Gesamt-Sechster in der Tour – und nun warten zum Abschluss im Val di Fiemme (It) noch die Rennen über 15 km klassisch (Samstag) und 10 km Skating (Sonntag). Klee darf wie in Davos von einem Podestplatz träumen.

Er sagt dazu nur: «Es macht einfach Spass, vorne dabei zu sein – im Vorjahr war ich noch überhaupt nicht in dieser Position.» Zu jenem Zeitpunkt hatte er im Einzel noch nie eine einstellige Weltcup-Rangierung erzielt.

«Das war sehr inspirierend»

Woher die plötzliche Leistungssteigerung? Klee schmunzelt und meint: «Es passt momentan einfach alles zusammen. Das Team, die Form – und offenbar zahlt sich auch meine Trainingswahl langsam aus.» Klee hat nach den Olympischen Spielen 2022 in Peking einiges angepasst. Vor allem im Krafttraining. Er habe sich bewusst Inputs aus anderen Sportarten geholt. So setzte er unter anderem auf Einheiten mit dem Sypoba-Trainingsgerät, einem «Wackelbrettli», wie er es bezeichnet. Klee trainierte viel mit den Schwingern Armon Orlik (28), Werner Schlegel (21) und Damian Ott (23), genauso wie mit den Snowboardern Ladina Jenny (30) und Dario Caviezel (28).

Fähndrich steigt aus der Tour aus

Nadine Fähndrich (28) zieht nach fünf Etappen an der Tour de Ski die Reissleine. Nicht unzufrieden, aber auch im Wissen, momentan nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte zu sein. Nach einem Monat mit lauter gesundheitlichen Beschwerden – von Magen-Darm-Infekt über eine Erkältung bis hin zu Lungenproblemen – nimmt sie sich eine längere Auszeit: «Ich möchte nochmals einen neuen Aufbau versuchen.» Sie verabschiedet sich mit Rang 15 im Klassisch-Rennen über 20 km und als Gesamt-13. von der Tour. Ihr Start in Oberhof (ab 19. Januar) ist offen. (mpe)

Nadine Fähndrich (28) zieht nach fünf Etappen an der Tour de Ski die Reissleine. Nicht unzufrieden, aber auch im Wissen, momentan nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte zu sein. Nach einem Monat mit lauter gesundheitlichen Beschwerden – von Magen-Darm-Infekt über eine Erkältung bis hin zu Lungenproblemen – nimmt sie sich eine längere Auszeit: «Ich möchte nochmals einen neuen Aufbau versuchen.» Sie verabschiedet sich mit Rang 15 im Klassisch-Rennen über 20 km und als Gesamt-13. von der Tour. Ihr Start in Oberhof (ab 19. Januar) ist offen. (mpe)

«Wenn du siehst, welche Gewichte die Schwinger stemmen, merkst du, dass du wohl auch mehr schaffst, als du denkst», meint Klee: «Das Messen mit den anderen Sportlern ist sehr inspirierend. Wir versuchen, einander besser zu machen.»

Nun, nach vielen Monaten harter Arbeit ist seine Trainingsumstellung während der Tour de Ski endlich so richtig sichtbar. Übrigens auch beim Rummel um seine Person, den Klee bescheiden als «ganz okay» abtut. Er könnte sich an die verkehrte Welt gewöhnen.

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