Saisonstart futsch
Langlauf-Star fälschlicherweise am Blinddarm operiert

Der Langlauf-Auftakt im finnischen Ruka muss ohne Moa Lundgren (24) über die Bühne gehen. Die Schwedin verpasst den Saisonstart aufgrund eines kuriosen Vorfalls.
Publiziert: 31.10.2022 um 14:55 Uhr
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Moa Lundgren wird den Langlauf-Auftakt in Ruka verpassen.
Foto: keystone-sda.ch

Das darf nicht wahr sein: Moa Lundgren muss für den Langlauf-Saisonauftakt Forfait erklären, weil sie falsch operiert wurde.

Was passiert ist, erklärt sie dem schwedischen Portal «svt.se». Sie sei vergangene Woche aus Mallorca zurückgekehrt und habe sich plötzlich schlapp gefühlt. Am Wochenende sei es dann schlimmer geworden. «Ich hatte hohes Fieber und starke Schmerzen im Magen und in Richtung Blinddarm. Als ich ins Krankenhaus kam, dachte man, ich müsse mir den Blinddarm entfernen lassen», erzählt die 24-Jährige.

Unnötige OP vermiest Saisonstart

Man dachte falsch. Denn in Wahrheit handelte es sich um eine Lymphknotenentzündung in der Bauchhöhle. Das Problem: Diese Krankheit löst die genau gleichen Symptome aus wie eine Blinddarmentzündung, ein spezieller Eingriff ist allerdings nicht erforderlich.

Weil diese Art Entzündung aber eigentlich nur bei Kindern unter zwölf Jahren auftritt, gingen die Ärzte von einem Problem mit dem Blinddarm aus. Der Fehler wurde dummerweise erst nach der OP am Dienstag offensichtlich. «Es wäre alles von selbst geheilt. Aber es ist der Eingriff selbst, der mich drei Wochen lang vom Skilaufen abhält», sagt Lundgren, die 2018 im Oberwallis Juniorenweltmeisterin im Sprint wurde.

Den Ärzten will sie nichts vorwerfen: «Ich verstehe wirklich, warum sie es getan haben, denn es gab mehrere Ärzte, die dachten, dass es eine Blinddarmentzündung sei.»

«Ich bin sehr schockiert»

Eigentlich wollte die Schwedin, die im Weltcup bisher achtmal in die Top-Ten lief, in diesem Winter voll angreifen. Das Training im Sommer sei «sehr gut» verlaufen. Dieser Vorfall wirft sie nun jedoch zurück: «Ich bin total schockiert, dass das alles passiert ist.» Sie habe sich sehr hilflos gefühlt, als sie herausfand, dass die OP nicht nötig gewesen wäre.

Mitte Dezember will sie in Östersund beim Scandinavian Cup wieder ins Wettkampf-Geschehen einsteigen. Dort versucht sie sich für die Weltcup-Plätze und auch die WM in Planica (Slowenien, 21. Februar bis 6. März 2023) zu empfehlen. Den Kampfgeist hat Lundgren nicht aufgegeben: «Mein Trainer hat mir gezeigt, dass es eine lange Saison wird. Es gibt also immer noch einen Weg, meine Ziele zu erreichen.» (che)

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