Nach Rücktritt von Dario
Fähndrich soll in Fussstapfen von Cologna treten

Die Langlauf-Zukunft ohne Dario Cologna und Laurien van der Graaff wirft ihre Schatten voraus. Sprint-Star Nadine Fähndrich ist froh, dass sie diesen Winter noch nicht Solo-Teamleaderin ist.
Publiziert: 25.11.2021 um 16:58 Uhr
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Nadine Fähndrich: Ans Podest ist sie sich mittlerweile gewohnt, ans Rampenlicht noch nicht.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

An diesem Wochenende gehts erstmals diesen Winter in der Weltcup-Loipe zur Sache. In Kuusamo (Fi) starten Vierfach-Olympiasieger Dario Cologna (35) und Laurien van der Graaff (34) zu ihrer letzten Saison – beide hatten schon vor der Saison ihre Rücktritte aufs Frühjahr angekündigt.

Das Schweizer Langlauf-Team verliert also nach Peking 2022 zwei Top-Shots. Sind Cologna und van der Graaff weg, bleibt mit Nadine Fähndrich (26) nur eine Weltcup-Siegerin übrig.

Die Zentralschweizerin ist aber froh, dass sie diesen Winter noch nicht die einsame Schweizer Speerspitze ist. «Es war natürlich absehbar, dass das irgendwann passiert. Aber ich bin froh, sind die beiden diesen Winter noch da. Ich versuche, die letzte Saison mit ihnen zu geniessen», sagt Fähndrich.

«Stehe nicht gerne im Mittelpunkt»

Cologna und van der Graaff gewähren der Sprint-Spezialistin noch Schonfrist. Denn das grosse Rampenlicht strebt Fähndrich nicht an. «Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt. Ich versuche lieber, einfach weiterhin meine Arbeit zu machen!»

Das gelang ihr letzten Winter überragend. Das WM-Silber im Teamsprint an der Seite von van der Graaff war historisch. Fähndrich: «Nach der WM mit diesen vielen Emotionen war ich so müde wie noch nie. Es brauchte Zeit, um alles zu verarbeiten.»

Doch das ist längst abgehakt. Fähndrich will diese Saison ihren Platz in der Weltspitze behaupten. «Ich möchte im Sprint immer ums Podest kämpfen und auf der Distanz regelmässig in die Top 15.» Lässt sich als Vize-Weltmeisterin an Olympia gar eine Medaille ins Visier nehmen? Fähndrich wiegelt ab – turnusgemäss gehts in Peking im klassischen Stil an den Start und nicht wie an der WM in Oberstdorf im Skating.

Und ganz nebenbei will sich die baldige Teamleaderin auf die Saison 2022/23 fit machen. Ohne Cologna, ohne van der Graaff. Fähndrich: «Ich finde es einfacher, sich im Schatten von jemandem wie Dario zu entwickeln. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr genug Erfahrung habe, damit ich mit der neuen Rolle umgehen kann.»

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