Für die Schweizer Langläuferin Nadine Fähndrich (27) endete die Saison mit einer Enttäuschung. Ein fieses «Schweden-Päckli» sorgte dafür, dass Fähndrich die Kugel in der Sprintwertung an die Schwedin Maja Dahlqvist (28) überlassen musste. Bitter.
Unsportlich oder clever – diese Frage stellt sich die Langlaufszene nach der Aktion im finnischen Lahti. Doch was sich das Team allerdings nun im Netz anhören muss, wünscht sich wohl keiner – auch Fähndrich nicht: Dahlqvist und ihre Kollegin Moa Ilar (25) werden nach dem Saisonfinal Opfer übler Anfeindungen. Von Beleidigungen bis hin zu Drohungen sei alles mit dabei.
Wird nun die Polizei eingeschaltet?
Schwedens Nationalcoach Anders Byström (45) verurteilt die Online-Angriffe im «Aftonbladet» aufs Schärfste: «Es ist wirklich traurig und bedenklich, dass so etwas passiert.» Als Beteiligte im Sportbusiness sei man sich negative Kommentare zwar gewohnt, «aber dieses Mal haben wir das Gefühl, dass es besonders weit gegangen ist.»
Der schwedische Verband würde sich nun zusammensetzen und sehen, was man zum Schutz der Athletinnen und für die Unterstützung tun könne. «Wir nehmen das sehr ernst.» Man überlege sogar, die Polizei einzuschalten. «Das ist etwas, das wir besprechen und prüfen werden, wie wir es tun sollten, ob als Verband oder als Privatpersonen.»
Negativ-Stimmen treffen die Athletinnen
Den beiden Langläuferinnen gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärt Byström. Treffen würden sie die negativen Stimmen aber dennoch: «Natürlich kostet es sie Energie. Aber sie sind wahrscheinlich gut darin, solche Dinge auszublenden und nicht alles zu lesen. Aber es kommt natürlich immer raus, wenn solche Kommentare erscheinen.»
Sportliche Folgen hatte die Aktion bereits im Rennen: Ilar wurde daraufhin wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert. Dahlqvist kam ungestraft davon. Und beendete die Saison als Siegerin der Disziplinenwertung.