Gelingt ihr in Goms die Sprint-Erlösung?
Top-Stars adeln Rückkehrerin Fähndrich

Nadine Fähndrich gibt nach vielen gesundheitlichen Problemen und einer gewollten Wettkampfpause ihr Weltcup-Comeback im Sprint. Frisch erholt, gehört sie in Goms direkt wieder zu den Top-Favoritinnen. Blick hat sich bei der Konkurrenz umgehört.
Publiziert: 27.01.2024 um 09:00 Uhr
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Angesehen: Nadine Fähndrichs Standing im Weltcup ist deutlich gestiegen.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Seit letzter Saison wird Nadine Fähndrich im Weltcup-Zirkus mit anderen Augen angeschaut. Was die 28-jährige Eigenthalerin macht und sagt, ist international relevant geworden: Sie schrieb mit drei Weltcup-Sprintsiegen Schweizer Sportgeschichte. Doch die Veränderung ihres Standings über die Landesgrenzen hinaus ist genauso markant – und für den Renn-Alltag noch wichtiger. Wo auch immer sie im Sprint antritt, tut sie das als Siegesanwärterin. Das war selbst im Rahmen der Tour de Ski um den Jahreswechsel so, als sie nach einer Reihe von gesundheitlichen Rückschlägen geschwächt an den Start ging.

Trotz Magen-Darm-Infektion, Erkältung und akuter Atemnot in den Wochen zuvor klassierte sie sich in den Sprints in Toblach und Davos auf den Rängen fünf respektive sieben. «Ich laufe vorne mit, ohne fit zu sein. Das zeigt mir, was möglich wäre, wenn ich richtig bei Kräften wäre», konstatierte Fähndrich hinterher.

Kurz darauf zog sie die Reissleine und setzte auf einen neuen Trainingsaufbau. Sie liess die Weltcup-Station in Oberhof sausen, um nun beim Heim-Weltcup in Ulrichen wieder frisch angreifen zu können. Folgt im Goms endlich die Podest-Erlösung in diesem Winter? Fähndrich sagt: «Ich habe die Saison noch nicht abgeschrieben.» Und die Konkurrenz hat die Luzernerin ebenfalls immer noch auf dem Radar, wie eine Umfrage im Athletinnen-Lager zeigt.

Carl-Klartext nach fiesem Schweden-Päckli

Die Entscheidung in der letztjährigen Sprint-Gesamtwertung hat tiefe Spuren im Feld der Läuferinnen hinterlassen. Das zumindest lässt die Deutsche Victoria Carl (28) durchblicken. Dass die Schwedinnen damals zusammengespannt, die spätere Zweitplatzierte Fähndrich ausgebootet sowie Teamkollegin Maja Dahlqvist (29) zur Gewinnerin der kleinen Kugel gemacht haben, sorgte für böses Blut. «Ich fands total scheisse, was die Schwedinnen damals gemacht haben», sagt Carl und bezeichnet Fähndrich im Gegenzug als «total faire Person». Sie begrüsse es, «dass mit ihr eine deutschsprachige Athletin den Skandinavierinnen Paroli bieten» könne.

Teamkollegin lässt Dahlqvist vor dem Ziel vorbei
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Fähndrich reagierte damals auf den Eklat (und den Mega-Frust) mit Klasse und setzte schnell einen Schlussstrich darunter. Lars Brönnimann, Disziplinenchef bei Swiss-Ski, bestätigt das erneut: «Dieser Fall ist für sie definitiv abgehakt.» Fähndrich will die Antwort lieber in der Loipe geben.

Derweil stimmt das schwedische Lager, aus dem damals die Begründung kam, man habe alles nur fürs Team gemacht, versöhnliche Töne an. Dahlqvist hat grossen Respekt vor Fähndrich: «Sie ist extrem stark, wenn es darum geht, über lange Zeit eine hohe Geschwindigkeit zu halten. Ich bin vielleicht im Schlussspurt schneller. Doch ich schaffe es nicht über dieselbe Dauer wie Nadine. Das würde ich gerne von ihr übernehmen.» Frida Karlsson (24), Tour-de-Ski-Siegerin 2023 und mehrfache WM-Medaillengewinnerin, pflichtet ihr bei: «Ich wünschte, ich hätte ihren Speed!»

Die letztjährige WM-Zweite Emma Ribom (26) findet: «Wenn es bergaufwärts geht, ist sie beeindruckend gut unterwegs. Da gehört sie zu den besten der Welt.» Gleiches sagt auch Olympiasiegerin Jonna Sundling (29). Sie lässt durchblicken, dass Fähndrichs Entwicklung sie selbst ebenfalls pushe: «Ich laufe seit Jahren gegen sie – und messe mich sehr gerne mit ihr.»

Hier teilt Nadine Fähndrich aus
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«Uphill! Das ist ihre Stärke»

US-Topläuferin Rosie Brennan (35) grinst derweil, als sie auf die Schweizerin angesprochen wird: «Uphill! Das ist absolut ihre Stärke.» Ausserdem sei Fähndrich «a friendly face» im Langlauf-Zirkus: «Es ist cool, dass sie in den letzten Jahren derartige Fortschritte erzielt hat.» In dieselbe Kerbe schlägt Norwegens erfahrene Spitzenläuferin Astrid Øyre Slind (35): «Nadine hat definitiv ihren Job gemacht. Sie trainiert sehr gut und bringt einiges an Talent mit. Das ist der Mix, den es braucht.»

Der Mix, der Fähndrich im Goms zum Comeback-Erfolg verhilft? Klar ist: Keine der Weltklasse-Läuferinnen würde das noch überraschen.

Langlauf-Weltcup Goms

Freitag, 26. Januar

15.30 Uhr: 4x5 km Mixed-Staffel

Samstag, 27. Januar

15.30 Uhr: Skating-Sprint Frauen und Männer

Sonntag, 28. Januar

9.30 Uhr: Massenstart Frauen 20 km Skating

13.30 Uhr: Massenstart Männer 20 km Skating

Freitag, 26. Januar

15.30 Uhr: 4x5 km Mixed-Staffel

Samstag, 27. Januar

15.30 Uhr: Skating-Sprint Frauen und Männer

Sonntag, 28. Januar

9.30 Uhr: Massenstart Frauen 20 km Skating

13.30 Uhr: Massenstart Männer 20 km Skating

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