Und auf einmal steht sie in der ersten Reihe: Nadine Fähndrich erwartet eine Saison, in der erstmals sie im Langlauf-Verband das Zugpferd darstellt. Mit Dario Cologna ist der Star der Schweizer Szene abgetreten. Und mit Laurien van der Graaff sowie Jovian Hediger zusätzlich zwei weitere erfahrene Dreifach-Olympiateilnehmer.
Fähndrich hat nun im Verband geschlechterübergreifend als einzige Läuferin den Nationalmannschafts-Status inne. Dass nun das Scheinwerferlicht vermehrt auf die 27-jährige Innerschweizerin gerichtet ist, macht sich schon in der Vorbereitung bemerkbar. Sponsorentermine, Shootings, Medienanfragen. Die Teamsprint-WM-Zweite von 2021 ist gefragt. Und sie muss sich mit dieser Rolle erst einmal zurechtfinden, wie sie offen zugibt.
Mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
Fähndrich präzisiert: «Ich glaube nicht, dass ich mich auf eine andere Art und Weise auf den Winter vorbereitet hätte, wenn Dario Cologna noch laufen würde.» An ihrem Ziel ändere sich nichts: Sie will sich im Weltcup an der Spitze weiter etablieren, Exploits schaffen, vor allem im Sprint. Und sie nimmt da Ende Februar an der WM in Planica auch eine Medaille ins Visier.
Aber: Punkto verschobenem Fokus der Öffentlichkeit sei der Unterschied zu früheren Saisons deutlich. «Das hat zwei Seiten. Einerseits bin ich jetzt eines der Aushängeschilder der Schweiz. Das gibt mir Selbstbewusstsein und Vertrauen.» Andererseits bestehe die Gefahr, sich aufgrund der neuen Leaderrolle zu fest ins Vorbildsein zu beissen: «Beispielsweise war ich zu Beginn der Vorbereitung krank, habe mich dann aber doch durchgekämpft, weil der Blick auf mich gerichtet war. Ich habe mich verkrampft und mich zu fest unter Druck gesetzt.»
Peking als «gute Lebensschule»
Mittlerweile, so sagt sie, habe sie aber Wege und Ventile gefunden, diesen Druck nicht zu nah an sich heranzulassen: «Entspannungsübungen, private Ablenkung, positive Selbstgespräche – das alles hilft.» Auch Ivan Hudac, Langlauf-Cheftrainer bei Swiss-Ski, nimmt sie «relaxter» wahr. Fähndrich habe zuletzt «durch eine Lebensschule gehen» müssen. Bei den Winterspielen in Peking blieb sie hinter ihren Erwartungen, verpasste etwa im Sprint als Fünfte eine Medaille. Diese Erfahrungen hätten die Athletin gestärkt. Geht es nach Hudac, ist der definitive internationale Durchbruch in bloss einer Saison möglich – schon in dieser.
Ob sich das schon zum Saisonauftakt am 25. November in Ruka (Fin) abzeichnet? Spätestens bis Davos am 17. Dezember will Fähndrich ein erstes Mal den Form-Peak erreicht haben – wenn beim Heim-Weltcup das Scheinwerferlicht noch greller auf sie strahlt als ohnehin schon.
Freitag, 25. November
12.30 Uhr: Sprint (klassisch) Frauen und Männer
Samstag, 26. November
11.00 Uhr: 10 km (klassisch) Frauen
13.30 Uhr: 10 km (klassisch) Männer
Sonntag, 27. November
12.00 Uhr: 20 km (Skating) Frauen
13.30 Uhr: 20 km (Skating) Männer
Freitag, 25. November
12.30 Uhr: Sprint (klassisch) Frauen und Männer
Samstag, 26. November
11.00 Uhr: 10 km (klassisch) Frauen
13.30 Uhr: 10 km (klassisch) Männer
Sonntag, 27. November
12.00 Uhr: 20 km (Skating) Frauen
13.30 Uhr: 20 km (Skating) Männer