Alles umgekrempelt. Der Langlauf-Bereich von Swiss-Ski erlebt einen totalen Neuanfang.
Nebst dem Wegfall erfahrener Athleten ist es auch auf der Chefetage zum Sesselrücken gekommen. Die Norwegerin Guri Knotten löste Hippolyt Kempf in der Nordisch-Direktion ab. Christian Flury kündigte als Chef Langlauf – und wurde durch Lars Brönnimann ersetzt. Auf Trainerstufe ist Kein Einaste nun nicht mehr bei den Langläufern zu finden, sondern bei den Biathleten. Dafür ist Valerio Leccardi neu dabei. Nach den enttäuschenden Olympischen Spielen von Peking hat es Swiss-Ski nach neuen Inputs gedürstet.
Knotten, ehemals Hetland, soll neuen Schwung in den Nordisch-Bereich bringen. Auf lange Sicht freilich – nicht nur im Langlauf, sondern auch bei den Skispringern, in der Nordischen Kombination oder im Biathlon, wo 2025 eine WM im eigenen Land wartet (Lenzerheide). Doch auch kurzfristig soll die neue Direktorin sicherstellen, dass die Schweiz trotz Umbruch konkurrenzfähig dasteht.
Der Langlauf-Bereich benötigt nach dem Cologna-Rücktritt besonders viel Hingabe. Der Publikumsliebling, Erfolgsgarant und Anführer ist weg. Zusammen mit Jovian Hediger und Laurien van der Graaff hinterlässt er eine riesige Lücke, bei der es «nicht logisch» sei, dass diese sofort wieder geschlossen werden könne, sagt Knotten. Sie weiss genau: Es wartet eine schwierige erste Saison. Die Erwartungshaltung von aussen wird nach der Cologna-Ära nach wie vor verhältnismässig hoch sein.
«Erwartungen definitiv herunterschrauben»
Deshalb geht es dem Verband nun darum, das öffentliche Bewusstsein für die neue Situation zu schärfen. Auch Jonas Baumann, langjähriger Weggefährte von Cologna und einer der Routiniers im Schweizer Team, sagt klipp und klar: «Man muss die Erwartungen definitiv herunterschrauben.» Doch er betont auch: «Das heisst nicht, dass wir im Schatten Colognas nicht auch immer wieder gezeigt haben, wozu wir fähig sind. Auch wir konnten wachsen.»
Knotten meint: «Es braucht nun Geduld. Wir schauen jede Athletin und jeden Athleten genau an, wollen sie – auch resultatmässig – weiterentwickeln.» Da könne in einzelnen Fällen auch ein Top-20-Rang schon ein Erfolgserlebnis darstellen.
Freitag, 25. November
12.30 Uhr: Sprint (klassisch) Frauen und Männer
Samstag, 26. November
11.00 Uhr: 10 km (klassisch) Frauen
13.30 Uhr: 10 km (klassisch) Männer
Sonntag, 27. November
12.00 Uhr: 20 km (Skating) Frauen
13.30 Uhr: 20 km (Skating) Männer
Freitag, 25. November
12.30 Uhr: Sprint (klassisch) Frauen und Männer
Samstag, 26. November
11.00 Uhr: 10 km (klassisch) Frauen
13.30 Uhr: 10 km (klassisch) Männer
Sonntag, 27. November
12.00 Uhr: 20 km (Skating) Frauen
13.30 Uhr: 20 km (Skating) Männer
Anderen traut sie auch Top-Ergebnisse zu. Team-Leaderin Nadine Fähndrich habe «die besten Jahre noch vor sich». Die Nachwuchsläufer um Anja Weber und Valerio Grond könnten diesen Winter ebenfalls schon für Exploits sorgen.
Norwegische Inputs
Aufgrund Knottens Vergangenheit als Cologna-Coach bleibt im Verband doch noch eine Spur des vierfachen Olympiasiegers hängen. Die Skandinavierin sagt: «Ich werde ein paar norwegische Inputs einbringen. Aber ich konnte auch viel aus der Zeit mit Cologna lernen und mitnehmen.»
Ob Knottens Rückkehr ein gutes Omen für die nächste Entwicklung im Schweizer Langlauf ist? Unter ihr als Cheftrainerin war Cologna kaum zu schlagen. Er gewann und dominierte von Tour de Ski über Gesamtweltcup und WM bis hin zu Olympia überall. Und Knotten, damals noch Hetland, wurde 2014 Schweizer Trainerin des Jahres.