Kimmy Repond, die 18-jährige Medaillenhoffnung der Schweiz für die Eiskunstlauf-WM in Boston, beendete den Wettkampf auf dem etwas enttäuschenden 12. Platz. Nach dem Kurzprogramm war sie noch auf dem 10. Platz mit sechs Punkten Abstand zu den Podestplätzen. Eigentlich wäre diese Aufholjagd kein Ding der Unmöglichkeit für die junge Baslerin. Doch ihre Kür verlief nicht nach Plan.
Kaum hat sie ihre Performance begonnen, als auch schon der Schreckensmoment passiert. Repond stürzt beim ersten Sprung. Tapfer läuft sie weiter, während die Podestplätze in immer weitere Entfernung rücken. Doch auch der zweite Sprung sitzt nicht. Wieder stürzt sie. Das wars mit der Medaillenhoffnung für die Baslerin.
Die Enttäuschung sitzt tief. Den Rest ihrer Kür legt sie fehlerfrei aufs Eis und die 115.91 Punkte, die sie trotz der zwei missglückten Sprünge erzielte, lassen durchschimmern, was da mit einer perfekten Kür möglich gewesen wäre.
«Es war wirklich ein Schock für mich»
«Ich habe keine Ahnung, warum das passiert ist. Ich fühlte mich eigentlich sehr gut im Aufwärmen und war auch nicht nervös», erzählt Repond gegenüber Blick. «Es war wirklich ein Schock für mich.» Nach dem missglückten Start meldet sich das Publikum lautstark und feuert die Schweizerin an. Das scheint ihr ein bisschen Extra-Energie zu geben, die sie braucht. «Das war schon sehr speziell, so viel Support zu bekommen. Da habe ich mir gesagt, ich muss jetzt einfach das Beste noch rausholen.»
Obwohl ihr das gelang, ist ihr die Enttäuschung anzusehen. Nachdem sie bei der letzten WM auf den sensationellen 5. Platz gelaufen ist, hat sie sich diesen Wettkampf anders vorgestellt. «Aber schlussendlich, ist das der Sport und Fehler können jedem passieren. Das bringt nichts, wenn ich zu lange darüber nachdenke und mir überlege, was hätte sein können. Ich bin wieder aufgestanden und habe den Rest gut gemacht. Darauf bin ich stolz und beim nächsten Mal werde ich alles geben, um eine perfekte Kür zu zeigen.»
Stolz sein darf sie trotzdem
Stolz sein darf sie auf jeden Fall. Denn mit ihrem Top-12-Platz in Kombination mit Livia Kaisers 23. Platz sicherten die Schweizerinnen zwei Olympia-Startplätze. Das ist nach so einem Schock alles andere als selbstverständlich und zeigt die Klasse, die Repond mitbringt. «Für mich hat sich das Kämpfen definitiv gelohnt, denn zwei Startplätze zu sichern war eines meiner Ziele für diese WM.»
Nun gönnt sich das Eiskunstlauf-Ass erstmal eine Pause und macht Ferien. Danach geht es sogleich weiter im harten Trainingsprogramm, denn die Olympia-Saison steht schon fast vor der Tür.
Den Sieg in Boston sicherte sich die Amerikanerin Alysa Liu vor den Japanerinnen Kaori Sakamoto und Mone Chiba.