In den nächsten Wochen gehts im Curling um die WM-Medaillen. Für die Frauen ab 18. März in Schweden, für die Männer ab 1. April in Kanada. Die beiden Schweizer WM-Teams eint, dass sie in ihren neuen Formationen erstmals an einer WM zusammenspielen. Und ziemlich einmalig ist auch die Konstellation untereinander: Denn es gibt im Schweizer Frauen- und Männer-WM-Team gleich zwei Paare.
Die Zugerin Briar Schwaller-Hürlimann (29) und der Solothurner Yannick Schwaller (27) sind seit letztem Sommer verheiratet. Und auch die Zürcherin Alina Pätz (33) und der Berner Sven Michel (34) sind seit Jahren zusammen. In unseren WM-Teams steckt ganz viel Liebe.
«Daheim wischt Sven lieber als ich»
Bei derart viel Weltklasse-Wisch-Qualitäten auf dem Eis: Wer ist daheim für die Besenarbeit zuständig? Yannick Schwaller sagt lachend: «Bei uns putzt der Saugroboter.» Bei Pätz und Michel gibts hingegen keinen Automaten: «Wir putzen beide. Aber Sven macht es lieber als ich…»
Bei beiden Paaren hat es schon im jungen Alter gefunkt. Jeweils im Umfeld einer Junioren-WM. Bei Pätz und Michel war Pätz´ Bruder Claudio der Link, da er mit Michel im Team spielte.
Die grosse Liebe im Sport – genauso wie bei Mirka und Roger Federer, dem Schweizer Sport-Traumpaar schlechthin. Aber die Federers standen nur beim Hopman Cup gemeinsam auf dem Platz. Die Curling-Paare hingegen spielen im Mixed Doubles auch ernsthaft zusammen. Pätz/Michel holten 2011 sogar WM-Gold.
Und erst vor wenigen Tagen kam es zum grossen Duell im SM-Final: Die Schwallers schlagen Pätz/Michel und holen so den Schweizer WM-Startplatz im Mixed Doubles für Ende April in Südkorea.
Grössere Zoffgefahr bei der Partnerin
Zusammen leben und zusammen spielen. Kommts da nie zum Zoff? Michel: «Man ärgert sich schon schneller übereinander als im Herren-Team. Wir sind nicht immer lieb zueinander, aber es ist schnell wieder vergessen.» Auch Yannick Schwaller gesteht ein, dass er als emotionaler Typ bei der Partnerin rascher sauer wird. «Die Hemmschwelle ist tiefer, eine Bemerkung zu machen.» Seine Frau lacht und sagt: «Ich erinnere ihn dann an den Plan, ruhig zu bleiben. So sind wir dann schnell im produktiven Muster zurück.»
Nun kommt während den beiden WM-Turnieren die Trennung auf Zeit. Die Männer fiebern während ihrer Trainingswoche mit den Partnerinnen mit. Michel: «Das ist eine Horrorzeit, ich bin viel nervöser, wenn ich zuschaue.» Bei der Männer-WM hingegen ist dann Alina Pätz sogar in Kanada als Fan dabei.
Die Hoffnung ist hingegen bei allen die gleiche: eine WM-Medaille nach Hause bringen.