Ab Samstag Titelkämpfe in Schaffhausen
Ex-SRF-Mann Stäuble ist der Chef der Curling-WM

Ab Ostersamstag gehts in Schaffhausen um die WM-Medaillen im Männer-Curling. Der OK-Boss des Events ist ein alter Bekannter der Sport-Schweiz. Allerdings kannte man Michael Stäuble bisher in ganz anderer Rolle.
Publiziert: 29.03.2024 um 17:29 Uhr
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Rollenwechsel: Nach seiner Pensionierung als SRF-Kommentator ist Michael Stäuble nun als OK-Chef der Curling-WM in Schaffhausen unterwegs, wie hier am Medientag am Rheinfall.
Foto: freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist ein grosses Ereignis im kleinen Kanton. Mit der Curling-WM der Männer findet erstmals überhaupt in Schaffhausen ein globales Turnier in einer Olympiasportart statt.

Doch den OK-Chef der Schaffhauser WM kennt die Sport-Schweiz seit Jahrzehnten: Ex-SRF-Kommentator Michael Stäuble (65). Seine Stimme prägte bei über 400 Grands Prix die Formel-1-Übertragungen bei SRF. Seinen denkwürdigsten TV-Moment erlebte er aber nicht im Rennstreckenlärm – Stäubles «flieg, Simi, flieg» bei Simon Ammanns Flug zu Olympia-Gold 2002 ist ein Stück Schweizer Sportgeschichte.

Schaffhausen ab Samstag im Curling-Fieber

Vom 30. März (Ostersamstag) bis zum Finaltag am 7. April (Sonntag) spielen 13 der weltbesten Männerteams in Schaffhausen um die WM-Medaillen. Die Equipen erwartet in der temporär umgebauten Eishockeyhalle IWC Arena ein Curling-Hexenkessel. Alle Tage sind ausverkauft, fürs Finalwochenende wird sogar noch eine Zusatztribüne installiert, so dass die Kapazität auf rund 1400 Fans steigt. Die Schweizer um Skip Yannick Schwaller legt am Eröffnungstag gegen die USA los. Alle Schweizer Spiele überträgt SRF2 live, kommentiert von Beat Sprecher und Ex-Weltmeisterin Carmen Müller-Schäfer als Expertin. Dass die Weltelite in Schaffhausen die Steine spielt, zeigt sich auch am Eis. Da, wo sonst 3.-Liga-Eishockey gespielt wird, sorgten diese Woche zwei Eismeister vom Weltverband für eine perfekte Unterlage. (md)

Die IWC-Arena in Schaffhausen: Die Hockeyhalle verwandelt sich für eine Woche in einen Curling-Tempel.
Maya Wanner

Vom 30. März (Ostersamstag) bis zum Finaltag am 7. April (Sonntag) spielen 13 der weltbesten Männerteams in Schaffhausen um die WM-Medaillen. Die Equipen erwartet in der temporär umgebauten Eishockeyhalle IWC Arena ein Curling-Hexenkessel. Alle Tage sind ausverkauft, fürs Finalwochenende wird sogar noch eine Zusatztribüne installiert, so dass die Kapazität auf rund 1400 Fans steigt. Die Schweizer um Skip Yannick Schwaller legt am Eröffnungstag gegen die USA los. Alle Schweizer Spiele überträgt SRF2 live, kommentiert von Beat Sprecher und Ex-Weltmeisterin Carmen Müller-Schäfer als Expertin. Dass die Weltelite in Schaffhausen die Steine spielt, zeigt sich auch am Eis. Da, wo sonst 3.-Liga-Eishockey gespielt wird, sorgten diese Woche zwei Eismeister vom Weltverband für eine perfekte Unterlage. (md)

Wie hat es den Schaffhauser nun zum Curling verschlagen? Stäuble schildert, dass der Eissport seit Jahrzehnten eine seiner privaten Leidenschaften sei. Seit der Pensionierung spiele er durch die weggefallenen beruflichen Reisen mehr denn je. «Das nun war der erste Winter, in dem ich voll durchspielen konnte», sagt Stäuble zu Blick. Bei den Veteranen gehört sein Schaffhauser Team um Skip Martin Hottinger zur nationalen Spitze. Nach SM-Silber 2023 gabs nun im Februar SM-Bronze. 

Stäuble-Team besiegte einst die junge Silvana Tirinzoni

Stäuble hat auch am Fernsehen immer wieder Curling kommentiert. Auch 1998 in Nagano, wo es wie im Skispringen durch Ammann im Curling dank des Schweizer Teams um Skip Patrick Hürlimann (60) ebenfalls Gold gab. 

Heimliches Highlight von Stäubles eigener Curling-Karriere? Ein Turniersieg vor 20 Jahren gegen das Team der mittlerweile vierfachen Weltmeisterin Silvana Tirinzoni (44). «Sie waren Juniorenweltmeisterinnen, wir hatten nicht mal einheitliche Kleidung. Der Sieg war völlig überraschend», erzählt Stäuble heute schmunzelnd. 

Doch trotz starker Verankerung in der Schaffhauser Curling-Szene: Dass der frühere TV-Mann bei der Heim-WM OK-Chef wird, war nicht geplant. Denn eigentlich sollte in Schaffhausen bereits die Frauen-WM 2021 stattfinden. Stäuble: «Dafür wurde ich als Medienchef angefragt. Das hätte ich gerne gemacht. Doch ich musste absagen, weil ich dann gleichzeitig am Formel-1-Rennen in Australien gewesen wäre.» Dann schlug Corona zu: Es gab weder eine Curling-WM 2021 noch einen GP in Melbourne. 

Keine Solo-Show von Stäuble im WM-OK

Als sich stattdessen das Männer-Turnier 2024 konkretisierte, wurde Stäuble wieder kontaktiert. «Ich ging davon aus, dass es wieder die Rolle als Medienverantwortlicher sein würde. Doch ich wurde als OK-Chef angefragt. Da brauchte ich etwas Bedenkzeit, so etwas hatte ich noch nie gemacht.»

Der frühere SRF-Mann sagt zu – im Wissen, die Verantwortlichkeiten im OK auf mehrere Schultern verteilt sind. «Sonst hätte ich es nicht gemacht.» Nun mischt sich bei Stäuble und Co. die Vorfreude und die Anspannung. Am Ostersamstag gehts in der zur Curling-Arena umgebauten Eishockeyhalle los. Vor vollen Rängen. 

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