Rätsel um schwache Starts enthüllt
Bob-Hoffnung Vogt fuhr in China mit Hexenschuss

In den drei Rennen beim Weltcup-Auftakt in Yanqing kommt Michael Vogt trotz Podestplatz und zwei fünften Rängen am Start nicht richtig vom Fleck. Der Grund ist schmerzhaft.
Publiziert: 20.11.2023 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 11:03 Uhr
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Sprint durch den Schmerz: Michael Vogt schafft es im Zweier-Rennen trotz Hexenschuss aufs Podest (Archivbild).
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Zwar war Michael Vogt (25) noch nie die ultimative Startrakete, der Schwyzer ist vor allem an den Steuerseilen herausragend. Doch beim Weltcup-Auftakt in China mit einem Zweier- und zwei Viererbob-Rennen sind Vogts Startzeiten mit einer Ausnahme bemerkenswert langsam, auch wenn es im Ziel jeweils nicht die ganz grossen Auswirkungen hat: Im kleinen Schlitten fährt Vogt in Yanqing als Dritter aufs Podest, im Vierer gibts zwei fünfte Plätze.

Hinter dem Rätsel um die schwachen Starts steckt eine plausible Erklärung. Vogt fuhr im chinesischen Eiskanal mit einem schmerzhaften Hexenschuss. Ganz heftig ist es am Tag seines Podestplatzes.

Vogt mit Hexenschuss auf dem Podest

Nach dem ersten Lauf konnte sich Vogt kaum noch bewegen, der Rücken machte komplett zu. Doch irgendwie bringt der Schweizer Teamleader beim zweiten Lauf doch nochmals einen Sprint und einen Sprung in den Bob zustande. «Das war hart. Es war bewundernswert, dass er es überhaupt ins Ziel gebracht hat», sagt Teammanager Thomas Lohfing. 

Die mageren Starts in den Viererrennen liegen dann aber nicht nur an Vogts Hexenschuss. Weil ihm mit Cyril Bieri (30) ein starker Anschieber verletzt fehlt, tritt er an den beiden Tagen mit zwei verschiedenen, nicht wirklich eingespielten Formationen an. 

Simon Friedli mit der Bahn auf Kriegsfuss

Bester Schweizer ist Vogt bei allen Rennen auf der Olympiabahn von 2022 dennoch, er reist als Gesamtweltcup-Dritter aus Fernost ab. Simon Friedli (32) startet zwar schnell, hadert aber etwas mit dem Material und kommt auch wie schon an Olympia mit der Bahn einfach nicht richtig klar. Und Cédric Follador (29) leidet daran, dass er im Gegensatz zu den Gegnern viel weniger Erfahrung in Yanqing hat.

Doch selbst wenn Follador und Friedli am Sonntag Vorletzter und Letzter werden – bei nur elf teilnehmenden Teams gibts dennoch kräftig Punkte. Wenigstens fand das peinliche Mini-Startfeld beste Bedingungen vor: Die Eisbedingungen in China sind an allen Trainings- und Renntagen phänomenal, wie es Swiss-Sliding-Delegationsleiter Lohfing beschreibt.

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